Die Zunahme bei den Logiernächten betrug demnach gegenüber 2023 bislang 3,2 Prozent. Für das Gesamtjahr ist ein Plus von 4 Prozent budgetiert. Damit könnte Luzern wieder an das Jahr 2019 vor Corona anknüpfen.

2023 gab es in Luzern 1,3 Millionen Übernachtungen. Dies war eine Zunahme von fast 21 Prozent, gegenüber 2019 war es aber ein Minus von 3,9 Prozent.

Mehr Ertrag pro Übernachtung

Positiv hervor hob Bütikofer, dass sich Luzern als «Premium-Destination» behaupten konnte. So seien die Hotelpreise 2023 16 Prozent höher gewesen als im Jahr zuvor. Und es sei in den letzten Jahren viel in den Tourismus investiert worden. «Man glaubt an die Destination», sagte er.

In Luzern sind die Hotels vor allem im Sommer gut gefüllt. Um eine gute Auslastung auch im Winter zu erhalten, seien die Fernmärkte wichtig, sagte Bütikofer.

Seit Corona sind die zuvor sehr erfolgreichen Fernmärkte Indien und China aber zurückgeblieben. Bezüglich Indien zeigen sich die Luzerner Touristiker aber zuversichtlich. Die Inder würden auch im Februar, März oder April nach Luzern kommen, sie reisten in grösseren Familien und würden auch länger in der Stadt bleiben.

Chinesen reisen in kleineren Gruppen

Tourismusdirektor Marcel Perren rechnet zwar auch damit, dass mittelfristig wieder vermehrt chinesische Gäste nach Luzern kommen würden. Sie dürften aber im Gegensatz zu den Vorcoronajahren vermehrt in kleinen Gruppen reisen und ihren Aufenthalt selbst organisieren. Er führt dies auf die besseren Englischkenntnisse der Chinesen und die Digitalisierung zurück.

Skeptisch ist man in Luzern bezüglich des «Uhrenbusiness», also dass Touristen extra nach Luzern kommen, um eine Uhr zu kaufen. Die Uhrenmarken würden viel in China investieren, und auch die chinesische Führung sei interessiert daran, die Wertschöpfung im Land zu behalten, hiess es dazu.

Mehr Akzeptanz gegenüber Gruppentouristen

Die Stadt Luzern hat am Dienstag die Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage zum Tourismus publiziert. Demnach hat sich diesbezüglich gegenüber 2020 nicht viel geändert. Der Tourismus wird im Allgemeinen etwas positiver eingeschätzt. Die Akzeptanz gegenüber Individualtouristen ist etwas gesunken, diejenige gegenüber Gruppentouristen leicht gestiegen.

Bütikofer wies darauf hin, dass die grosse Menge der Touristen in Luzern Individualreisende seien. Diese seien weniger gut zu steuern als Gruppentouristen, sagte er.

«Zweite Nacht nach Luzern holen»

Luzern Tourismus arbeitet weiter daran, die Aufenthaltsdauer der Gäste zu verlängern. Diese lag 2023 bei 1,8 Nächten. «Wir wollen die zweite Nacht auf Luzern holen», sagte Bütikofer. Ihm schwebt vor, dass die Gäste Luzern als Hub benutzen und von dort aus die Schweiz bereisen. Dem gegenüber stehe aber der Trend zu kurzen Ferien, sagte der Verwaltungsratspräsident von Luzern Tourismus.

Um potentiellen Gästen die ganze «Erlebnisdichte» der Region schmackhaft zu machen, will Luzern Tourismus auch in die Digitalisierung investieren. Davon profitieren sollen vor allem kleinere touristische Anbieter.

mk/

(AWP)