Der 63-jährige Martin Stoll wurde für sein jahrzehntelanges, prägendes Wirken im Schweizer Investigativjournalismus ausgezeichnet, wie die Stiftung Zürcher Journalistenpreis am Dienstag mitteilte. Stoll habe mit seinen hartnäckigen Recherchen und dem unerschrockenen Aufdecken von Missständen den Journalismus nachhaltig geprägt.
Er deckte unter anderem Verbindungen des Schweizer Geheimdienstes zum damaligen Apartheidstaat Südafrika auf und war an Recherchen beteiligt, die zum Rücktritt von Armeechef Roland Nef führten. Stoll ist zudem Initiant und Geschäftsführer der Transparenzplattform Öffentlichkeitsgesetz.ch.
Barbara Achermann («Das Magazin») wurde für ihre Reportage über Maggy Corêa und Jacques Pitteloud ausgezeichnet, die während des Genozids in Ruanda eine spektakuläre Rettungsaktion wagten. Kaspar Surber («WOZ») erhielt den Preis für seine Reportage über Manuel Bengoechea. Der in der Schweiz geborene Secondo Bengoechea sollte ausgeschafft werden und starb kurz vor der Ausreise.
Ivo Mijnssen («NZZ») wurde für seine Reportage aus der umkämpften ukrainischen Stadt Pokrowsk ausgezeichnet. Die Hauptpreise sind mit je 10'000 Franken dotiert.
Der mit 5000 Franken dotierte Newcomer-Preis ging an die freie Reporterin und Fotografin Lea Ernst für ihre Reportage «Cinema Sarajevo» im «NZZ am Sonntag Magazin».
Der Zürcher Journalistenpreis wird seit 1981 von einer Fachjury vergeben. Träger der Stiftung sind die Medienhäuser CH Media, NZZ, Ringier und Tamedia.
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(AWP)