Neben der Europawahl im Juni gab es 2024 Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sowie die Teilwiederholung der Bundestagswahl in Berlin. Zudem warf die vorgezogene Bundestagswahl ihre Schatten voraus.
Am stärksten war der Anstieg 2024 bei den Straftaten, die mutmasslich rechts motiviert waren. Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr laut Polizeistatistik von 28.945 Straftaten auf 42.788 Delikte.
Auch unter den 4.107 Gewalttaten mit politischem Motiv im vergangenen Jahr ist der Anteil jener, die laut Polizei einen rechten Hintergrund haben, mit rund 36 Prozent besonders hoch. 975 Gewalttaten - knapp 24 Prozent - entfielen auf den Bereich «ausländische Ideologie». 762 Gewalttaten - knapp 19 Prozent - rechnete die Polizei dem linken Spektrum zu.
Zunahme auch bei «Hasskriminalität»
Wenn die Umstände der Tat oder die Einstellung des Täters Anhaltspunkte liefern, dass er aufgrund von Vorurteilen - etwa bezogen auf ethnische Herkunft, Religionszugehörigkeit oder Geschlecht - gehandelt hat, spricht die Polizei von sogenannter Hasskriminalität. In 19.481 Fällen sahen die Polizeibeamten «Fremdenfeindlichkeit» als Motiv.
Straftaten im Kontext des Krieges in Nahost
In 6.236 Fällen wurde in der Eingangsstatistik der Polizei ein mutmasslich antisemitisches Motiv aktenkundig. Von den insgesamt 7.328 politisch motivierten Straftaten, die die Polizei den Unterthemenfelder «Israel» und «Palästina» zugeordnet hat, sah sie in 2.832 Fällen eine antisemitische Tatmotivation. Ein grosser Teil der 793 politisch motivierten Gewaltstraftaten, die im Kontext des Nahost-Konflikts polizeibekannt wurden, stand in Zusammenhang mit Demonstrationen und Protestaktionen. Das lässt sich an der Art der Delikte erkennen lässt - darunter 111 Fälle von Landfriedensbruch und 385 Widerstandsdelikte./abc/DP/jha
(AWP)