"Für die Wettbewerbsfähigkeit Europas sind zwei Dinge entscheidend: der Schutz des geistigen Eigentums, also die Patentlaufzeiten für Medikamente. Und die Möglichkeit, Medikamente schnell zulassen und auf den Markt bringen zu können", sagte die Merck-Chefin weiter.

Zuletzt hatte der Dax-Konzern Bayer angekündigt, sich im Pharmageschäft stärker auf die USA und China zu konzentrieren und das Umfeld in Europa als "innovationsunfreundlich" bezeichnet. In Deutschland läuft die Pharma-Branche Sturm gegen ein Gesetz zur Stabilisierung der Finanzen der Krankenkassen, das Pharmaunternehmen zu erhöhten Preisnachlässen zwingt. Der Basler Konzern Roche hatte dagegen Verfassungsbeschwerde eingelegt. Die Reform sei ein Risiko, sagte Garijo. "Deutschland darf nicht an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, wenn es um die Kommerzialisierung von Innovationen geht."

Das Engagement von Merck in China verteidigte Garijo unterdessen erneut. "Wir glauben weiter an die Chancen in China", sagte sie. Forderungen, westliche Unternehmen sollten sich wegen geopolitischer Risiken von China lösen, wies Garijo zurück. "Ich halte eine Abkopplung in den nächsten zwei Jahrzehnten für nicht machbar."/als/DP/ngu