Mit dem Schritt dürfte Konzernchef Robert Davis auf ein Potpourri an Problemen reagieren, dem sich der Arzneimittelhersteller gegenüber sieht, unter anderem die US-Zölle und Probleme mit seiner Impfung Gardasil. Nach der Senkung seiner Gewinnziele noch im April schätzt das Management aber seine Aussichten für das Jahr wieder etwas optimistischer ein.
So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie nun bei 8,87 bis 8,97 Dollar herauskommen, hiess es vom Konzern. Zuletzt hatte Merck am unteren Rand der Bandbreite noch 8,82 Dollar in Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal war diese Kennziffer trotz Belastungen aus einer Lizenzvereinbarung mit minus sieben Prozent auf 2,13 Dollar deutlich weniger gesunken als von Analysten befürchtet. Der Umsatz ging in den drei Monaten in etwa erwartungsgemäss um zwei Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar zurück. Auf Jahressicht soll der Erlös jetzt nach der Einengung der Prognose bei 64,3 bis 65,3 Milliarden Dollar herauskommen.
Mit dem Umbau will Merck & Co Investitionen und Ressourcen aus reiferen Geschäftsbereichen in aufstrebende Wachstumsmotoren umleiten und die Transformation des Portfolios vorantreiben, erläuterte Davis.
Die Initiative hat einen teuren Hintergrund: Neben dem zunehmenden Kostendruck durch den bevorstehenden Verlust der Exklusivität beim Kassenschlager Keytruda rechnet Merck weiterhin mit Belastungen durch die höheren US-Zölle. Diese beziffert der Konzern auf rund 200 Millionen Dollar für dieses Jahr. Ob sich an dieser Summe etwas ändere, hänge von der weiteren US-Politik ab, hiess es.
Auch hat Merck in China mit einem dramatischen Nachfrageinbruch nach seiner Impfung Gardasil zu kämpfen - der vor einiger Zeit verhängte Lieferstopp in die Volksrepublik wird den aktuellen Konzernangaben zufolge noch mindestens bis zum Jahresende andauern. Zuvor hatte der Merck & Co noch eine Wiederaufnahme der Lieferungen gegen Jahresmitte angekündigt./tav/nas/jha/
(AWP)