In den letzten Jahren seien solche Klauseln in Davoser Mietverträgen aber immer häufiger aufgetaucht, obwohl sie gegen das Recht verstossen würden, schrieb der Mieterinnen- und Mieterverband Graubünden (MV GR) am Montag. Mit den Klauseln nehmen sich Vermieterinnen und Vermieter die Möglichkeit raus, die Wohnungen während der WEF-Woche teuer weiter zu vermieten.
Die Preise für eine Woche würden sich gemäss Schätzungen auf bis zu 50'000 Franken für eine grössere Wohnung bewegen, sagte ein Sprecher des MV GR auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montagmorgen.
Doch gemäss Mietrecht sei ein ununterbrochener Gebrauch der eigenen Mietwohnung garantiert. Eine vorübergehende Räumung sei per Gesetz nicht vorgesehen, so der MV GR weiter. Der Verband will nun betroffene Mietende in einem Gespräch über diese Klauseln aufklären und sie mit ihnen anfechten.
Viele nehmen die Klauseln in Kauf
Die Wohnungssituation in Davos sei ohnehin angespannt, so der Sprecher weiter. Die Lehrwohnungsziffer belaufe sich aktuell auf 0,12 Prozent. Für eine Mietwohnung würden oft gegen 50 Bewerbungen eingehen.
Dass dabei lieber eine Woche «Rausschmiss» als gar keine Wohnung in Kauf genommen werde, sei zwar verständlich, dennoch klar illegal. Besonders betroffen seien Familien mit Kindern, die während des WEF weiterhin in die Schule müssen. Aus Angst, ihre Wohnung zu verlieren, würden diese Familien lieber eine Woche lang anderswo Unterschlupf suchen, sagte der MV GR-Sprecher.
(AWP)