Der Meerespräfektur zufolge wurden insgesamt etwa 50 Menschen von einem in der Nähe vom nordfranzösischen Calais in Seenot geratenen Boot gerettet, einige auch durch britische Kräfte. Die Suche nach Menschen dauere noch an. Der französische Meeresstaatssekretär Hervé Berville wurde nach dem Unglück vor Ort erwartet.

Immer wieder überqueren Migranten in kleinen Schlauchbooten den Ärmelkanal. Die Überfahrt ist gefährlich, vor allem weil der Meeresarm von vielen grossen Schiffen befahren wird. Dabei kommen immer wieder Menschen ums Leben.

Am Donnerstag waren in Grossbritannien insgesamt 755 Migranten registriert worden, die mit kleinen Booten über den Ärmelkanal kamen - so viele wie noch nie an einem einzelnen Tag in diesem Jahr. Insgesamt gelangten seit dem 1. Januar nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PA auf diesem Weg 15 826 Migranten nach Grossbritannien, seit Beginn der Aufzeichnungen Anfang 2018 waren es demnach damit 100 715.

Die konservative Regierung von Premierminister Rishi Sunak versucht, die Migranten abzuhalten. Sie drohte jüngst sogar mit lebenslanger Haft für Anwälte, die Migranten bei der Fälschung von Asylanträgen helfen. Sunak hat es zu einem seiner zentralen Ziele erklärt, die Boote zu stoppen - bisher ohne Erfolg. Die Konservativen hatten angekündigt, mit dem Brexit werde die Migration nachlassen. Allerdings gibt es seitdem kein Rücknahmeabkommen mehr mit der EU.