Die Schweiz müsse mehr sein als eine «wertfreie Businessplattform für alle», sagte Pfister am Samstag an der Delegiertenversammlung in Schwyz. Eine Wirtschaft ohne Werte, eine Wirtschaft, die nur dem Profit verpflichtet sei, gehe nicht auf.

Die Schweiz sei gerade deshalb für die Wirtschaft attraktiv, weil sie mehr als ein Wirtschaftsstandort sei, sagte der Zuger Nationalrat. Sie biete Rechtssicherheit, Stabilität, sozialen Frieden und Rücksicht auf die Schwachen und Minderheiten.

Es dürfe nicht nur um Deregulierung, tiefe Steuern und eine unbegrenzte Verfügbarkeit von Arbeitskräften aus der ganzen Welt gehen, erklärte Pfister. Die direkte Demokratie, die politischen Institutionen und der Zusammenhalt seien «unschätzbar wichtigere Faktoren».

Entfremdung bereitet Sorge

Pfister forderte, dass die Wirtschaft wieder mehr Verantwortung übernehme. Es bereite ihm Sorge, dass es zwischen der wirtschaftlichen Elite und der Bevölkerung eine Entfremdung gebe, sagte er und erwähnte die Löhne in den Chefetagen. Das Debakel bei der Credit Suisse habe das seinige dazu beigetragen.

Bröckle der Gesellschaftsvertrag, werde der soziale Frieden und der Zusammenhalt gefährdet und die Solidarität zwischen den Generationen schwinde, sagte Pfister. Wer den Einsatz für den sozialen Frieden als links diffamiere, habe nicht begriffen, was den Erfolg der Schweiz ausmache.

Die Schweiz brauche eine soziale Marktwirtschaft, die niemanden zurücklasse, sagte Pfister. Er sprach sich aber gegen eine Hilfe mit der Giesskanne aus. «Soziale Politik heisst nicht sozialistische Politik», sagte der Mitte-Präsident.

(AWP)