Die Initiative könnte zum Beispiel für Finanzdienstleister und Online-Händler nützlich sein: Die Zwei-Faktor-Authentifizierung soll dadurch wegfallen, ohne dass die Sicherheit darunter leidet. Bisher verifiziert sich ein Nutzer beim Online-Bezahlen in der Regel über einen separaten Kanal: Er benutzt eine Bezahl-App und bekommt dann eine SMS zugeschickt, mit deren Code er den Bezahlvorgang freigeben kann. Mit diesem separaten SMS-Weg wird sichergestellt, dass auch wirklich der Richtige bezahlt und kein Hacker Geld klaut.

Dank der neuen Schnittstelle bekommt der Finanzdienstleister oder Online-Händler künftig die Verifizierung direkt aus dem Netz und nicht über den Umweg der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Er weiss, dass der Bezahlwunsch vom Handy des dazugehörigen Kunden getätigt wurde, da die im Kundenaccount des Online-Dienstes hinterlegte Handynummer übereinstimmt mit der Handynummer, von der aus die Internetverbindung besteht. Das wird anhand der Schnittstellen schnell bestätigt. Persönliche Daten des Kunden fliessen dabei den Angaben zufolge nicht ab.

Die drei Netzbetreiber O2, Telekom und Vodafone arbeiten mit der Technologieplattform Vonage zusammen. Deren erster Kunde in Deutschland ist in dem neuen Geschäft der Second-Hand-Klamottenhändler Vinted.

Die Open Gateway-Schnittstellen ermöglichen noch andere Anwendungsmöglichkeiten. App-Entwickler müssen ihre Dienste künftig nicht auf jedes unterschiedliche Netz anpassen, sondern bekommen die standardisierten Schnittstellen. «Open Gateway öffnet die Tür zu neuen Geschäftsmodellen für Mobilfunkanbieter», sagt der zuständige Manager von Telefónica Deutschland, Alfons Lösing. Auf Basis der Netz-Schnittstellen werde es Firmen ermöglicht, digitale Innovationen voranzubringen./wdw/DP/jha

(AWP)