Von der Käserei zum Kräuterbaguette
Meggle hatte das 1886 von seinem Grossvater als Käserei gegründete Unternehmen von einer regionalen Molkerei in Wasserburg am Inn zu einer international aktiven Gruppe wachsen lassen. 1956 stieg er nach seiner Ausbildung zum Molkereimeister und Industriekaufmann ins Familienunternehmen ein.
Von 1960 an leitete er das Unternehmen als Geschäftsführer und - zunächst neben seinem Vater, dem Ideengeber zur Kräuterbutter - als Gesellschafter. 1977 gründete er die erste von mehreren Meggle-Auslandsniederlassungen in Japan.
Über die Jahrzehnte machte Meggle das Familienunternehmen mit dem Kleeblatt zu einer bekannten Marke - unter anderem ab 1995 mit gekühlten Kräuterbaguettes. Kurz nach der Jahrtausendwende zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück, blieb aber Chef des Aufsichtsrats.
Stiftung soll Unabhängigkeit der Firma sichern
2019 brachte Meggle durch seine Aktien die Unternehmensgruppe in eine nach ihm benannten Stiftung ein - um die Unabhängigkeit der Firma zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern, wie das Unternehmen mitteilte. «In der Satzung der Stiftung habe ich ausdrücklich und unumkehrbar angeordnet, dass das Unternehmen nicht verkauft werden darf», betonte Meggle damals.
Toni Meggle wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden. Zudem ist er Ehrenbürger der Stadt Wasserburg, wo die Unternehmensgruppe weiter ihren Sitz hat. Inzwischen gehören Butterspezialitäten, gefüllte Backwaren, Käse, Milchfrischprodukte und Milchpulver zum Produktportfolio. Zuletzt hatte das Unternehmen grünes Licht für die Übernahme von Molkereien in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bekommen.
Meggles Frau Marina werde als stellvertretende Vorsitzende des Stiftungs-Vorstands nun sein Vermächtnis «im Sinne seiner unternehmerischen Verantwortung weiterführen», teilte die Unternehmensgruppe mit./fjm/DP/nas
(AWP)