Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den 20 Eurostaaten sowie Bulgarien die Herstellung von Geldstücken im Gesamtvolumen von gut 2,4 Milliarden Euro genehmigt.

In den vergangenen Jahren pendelte das jährliche Volumen neu geprägter Euro-Münzen in der Regel um die zwei Milliarden Euro. Für 2025 hatte die Notenbank ein Volumen von rund 2,17 Milliarden Euro bewilligt. Für einen Ausreisser nach oben auf gut 2,6 Milliarden Euro sorgte die Erweiterung der Eurozone schon 2023 mit dem damaligen Beitritt Kroatiens.

Von der für das kommende Jahr vorgesehenen Münzproduktion ist ein Volumen von rund 1,9 Milliarden Euro für den täglichen Gebrauch bestimmt. Dazu kommen Sammlermünzen im Umfang von etwas mehr als 511 Millionen Euro.

Bulgarien plant Münzen im Wert von mehr als 164 Millionen Euro

Euro-Neuling Bulgarien als 21. Land im Kreis der Länder mit der Gemeinschaftswährung plant demnach Münzen im Gesamtumfang von etwas mehr als 164 Millionen Euro - fast ausschliesslich für den täglichen Gebrauch.

Die EZB legt jährlich anhand des von den Eurostaaten gemeldeten Bedarfs eine Obergrenze für den Gesamtumfang der Münzausgabe im Währungsraum fest. In diesem Rahmen dürfen die Länder dann Geldstücke prägen lassen.

Sorgen, dass das Bargeld abgeschafft wird, treten die Euro-Währungshüter immer wieder entgegen: Zwar arbeitet die EZB an einem digitalen Euro, der 2029 eingeführt werden könnte. Dies soll aber kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zu Schein und Münze sein, damit Verbraucherinnen und Verbraucher beim digitalen Bezahlen eine europäische Alternative zu den derzeit dominierenden US-Anbietern Paypal, Mastercard, Visa und Co. haben.

Rundungsregelungen in Euroländer

Und sogar die in der Herstellung vergleichsweise teuren Ein- und Zwei-Cent-Münzen werden in Deutschland weiterhin hergestellt - anders als in den USA, wo aus Kostengründen nach mehr als 230 Jahren im November die Herstellung der dortigen Ein-Cent-Münze, des «Penny», eingestellt wurde. Unternehmen in den USA sind aufgefordert, Preise auf die nächstgrössere Münze - fünf Cent - auf- oder abzurunden.

In etlichen Euroländern gibt es solche Rundungsregelungen bereits. So werden beispielsweise in Finnland Barzahlungen per Gesetz auf den nächstgelegenen Fünf-Cent-Betrag gerundet. Ähnliche Regelungen gibt es in den Niederlanden, der Slowakei, Irland, Italien, Belgien und Estland.

(AWP)