Israels Militär geht nicht davon aus, dass die Hamas auch alle 28 toten Geiseln heute - und damit innerhalb der im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten 72-Stunden-Frist - übergeben kann.
Kurz vor ihrer Freilassung hatten einige Geiseln Berichten zufolge per Video mit ihren Angehörigen telefonieren können. Israelische Medien veröffentlichten Bilder der Gespräche, auch Videos davon tauchten in sozialen Medien auf. Für die Geiseln war es wohl der erste Kontakt mit ihren Familien nach Gefangenschaft seit mehr als zwei Jahren.
Die Videos dienen als Propaganda für die Terrororganisation Hamas, die sich damit als menschlich inszenieren kann. Bei den Bildern der Gespräche sind teilweise Hamas-Mitglieder im Hintergrund zu sehen. Der Hamas war bei vorigen Geisel-Freilassungen ebenfalls vorgeworfen worden, diese für propagandistische Zwecke zu nutzen.
Die heute erfolgten Freilassungen sollten deshalb ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter ablaufen. «Ihr kommt nach Hause - ihr kommt alle nach Hause», sagte die Mutter einer Geisel unter Tränen der «Times of Israel» zufolge. «Es gibt keinen Krieg mehr.»/ln/DP/zb
(AWP)