Zuvor war das ranghohe Mitglied der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), General Sejed-Rasi Mussawi, bei einer Explosion in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden. Die Revolutionsgarden schworen Israel daraufhin Rache. «Das zionistische Regime (Israel) wird definitiv für den Märtyrertod unseres langjährigen Militärberaters bezahlen», hiess es auf dem IRGC-Webportal in einer Presseerklärung.
Israel attackiert regelmässig Ziele in Syrien um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Vom israelischen Militär hiess es am Montagabend, man kommentiere keine ausländischen Medienberichte.
Die Hisbollah im Libanon verurteilte den Angriff auf Mussawi scharf. «Wir betrachten dieses Attentat als eklatante und dreiste Aggression», teilte die Schiitenorganisation mit. Israel habe damit eine Grenze überschritten.
Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es fast täglich zu gegenseitigem Beschuss zwischen Israels Armee und der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006. Sie nährt die Sorge vor einem neuen, grösseren Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Die Hisbollah betont, sie wolle den Kampf der ebenfalls vom Iran unterstützten Hamas im Gazastreifen unterstützen.
Gallant betonte, Israel habe die Hisbollah nicht angegriffen. Die Schiitenmiliz nehme den Norden Israels trotzdem unter Beschuss. Nach israelischen Angaben mussten rund 80 000 Bewohner grenznaher israelischer Orte evakuiert werden. Gallant betonte, die Sicherheit Israelis im Norden werde wiederhergestellt werden. «Entweder durch eine Einigung oder durch militärische Mittel», sagte er. «Die Hisbollah schaut sich genau an, was im Gazastreifen passiert, und sie versteht sehr gut, dass wir das, was wir dort getan haben, auch in Beirut tun können», warnte Gallant.
(AWP)