«Wir sollten aktiv nach weiteren Bereichen von gemeinsamem Interesse suchen und eine offene Entwicklung von Lieferketten unterstützen», sagte Xi. Es war die erste öffentliche Äusserung des Chinesen nach dem Gespräch mit Trump am Donnerstag in Südkorea.

Finanzminister Scott Bessent, der die USA bei Apec vertrat, weil Trump bereits abgereist war, ging in seiner Rede auf die Bemühungen seines Landes ein, Lieferketten zu diversifizieren. «Von wichtigen Mineralien und Magneten bis hin zu Halbleitern und Energie investieren die Vereinigten Staaten gemeinsam mit ihren Handelspartnern in den Aufbau widerstandsfähiger Produktionsnetzwerke, die die Abhängigkeit von anfälligen Sektoren verringern», sagte er laut Angaben seiner Behörde bei der Eröffnungsveranstaltung hinter verschlossenen Türen.

Teileinigung bei Streitthemen

China und die USA hatten sich geeinigt, einige Wirtschaftsrestriktionen gegen die jeweils andere Seite zurückzunehmen. China kauft wieder Sojabohnen aus den Vereinigten Staaten und setzt seine am 9. Oktober angekündigten Exportkontrollen auf Seltene Erden aus.

Die USA senken ihre wegen des Opioids Fentanyl eingeführten Zölle gegen China auf zehn Prozent, andere Aufschläge bleiben jedoch bestehen. Zudem zieht Washington Massnahmen gegen Unternehmen zurück, die im Verdacht standen, von den USA sanktionierten Firmen aus China zur Umgehung von US-Exportkontrollen zu dienen.

Beobachter werteten die Einigung als Zwischenergebnis im Handelskonflikt der beiden grössten Volkswirtschaften der Welt. Die jüngste Pause im Handelsstreit werde die Befürchtungen vor einer Rückkehr zu Zöllen auf Embargo-Level von 100 Prozent oder mehr mindern, mit denen beide Seiten während der Eskalationsphase im April gedroht hätten, schrieb Analyst Gabriel Wildau von der Beratungsfirma Teneo. Die Teileinigung erscheine auch fragil, weil neue Spannungen bei Handel oder Sicherheit eine oder beide Seiten zu neuen Zwangsmassnahmen veranlassen könnten./jon/DP/stk

(AWP)