«Die schwache Verbraucherstimmung und die Krise im Wohnungsbau haben unserer Branche im bisherigen Jahresverlauf spürbar zugesetzt», sagte der Verbandsvorsitzende Stefan Waldenmaier.

Bei den Auftragseingängen gingen die Stückzahlen zwischen Januar und August demnach um 6,5 Prozent zurück. Die Preise für Küchenmöbel seien zuletzt weitgehend stabil gewesen und nicht mehr gestiegen, hiess es. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Unternehmen eine sinkende Nachfrage verzeichnet und weniger Geschäft gemacht.

Design: Leisere und hellere Töne gefragt

Sorgen bereitet den Herstellern weiterhin vor allem der stockende Wohnungsbau in Deutschland. Die Talfahrt bei den Baugenehmigungen hat sich auch zum Start ins zweite Halbjahr fortgesetzt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres registrierten die Statistiker lediglich 123.600 Genehmigungen und damit 20,8 Prozent weniger als Vorjahreszeitraum. Die Bundesregierung hatte 400.000 neue Wohnungen pro Jahr ermöglichen wollen. Der Bezug eines Neubaus zieht dem Küchenmöbel-Verband zufolge durch Folgeumzüge meist den Kauf von zwei bis drei weiteren Küchen nach sich.

Hoffnung machen Waldenmaier das Abflachen der Inflation und die realen Einkommenszuwächse. «Wir gehen davon aus, dass die zweite Jahreshälfte für unsere Unternehmen stärker ausfallen wird», sagte er. Beim Design der Küchen seien in diesem Jahr hellere Töne wie Beige besonders gefragt. Beliebt seien auch Arbeitsplatten mit Steinoptiken sowie ein moderner Landhausstil.

In Deutschland gibt es laut Verband 46 Küchenmöbelhersteller mit rund 18.200 Beschäftigten. Knapp die Hälfte der Umsätze macht die Branche im Ausland. Der Anteil ist damit höher als im Schnitt der gesamten deutschen Möbelindustrie (33 Prozent)./cr/DP/stw

(AWP)