Nestlé darf laut dem Entscheid am Standort in Vergèze unter Auflagen und stärkerer Überwachung nur noch an zwei Bohrlöchern natürliches Mineralwasser produzieren. Mitte August hatte Nestlé Waters Supply Sud dazu eine Überprüfung zur Betriebsgenehmigung für die Abfüllung des mit Kohlensäure angereicherten Mineralwassers «Source Perrier» beantragt. Für drei weitere Bohrlöcher wurde kein Antrag gestellt.
Positives Gutachten
Grundlage für den nun positiven Entscheid sei ein Gesundheitsgutachten gewesen, hiess es. Der Gutachter habe Ende November mit einigen Vorbehalten eine positive Stellungnahme und eine Empfehlung zur Sachlage abgegeben, auch mit Blick auf die Definition von natürlichem Mineralwasser. Zudem habe sich auch der Rat für Umwelt, Gesundheits- und Technologierisiken positiv dazu geäussert.
Nach einem Zwischenfall in einer nahe gelegenen Kläranlage musste Nestlé Waters die Produktion in Vergèze vorübergehend stilllegen. Dort werden die grünen Perrier-Flaschen hergestellt, die auch von einem Skandal um illegale Filter betroffen waren. Von nun an müssen in der Produktion strengere Gesundheitskontrollen durchgeführt und regelmässig Berichte zu Reinheit und Stabilität des Wassers verfasst werden.
Kritik bleibt
Die Konsumentenorganisation Foodwatch kritisierte den Entscheid der Präfektur. Nestlé habe nur teilweise nachgewiesen, dass die Mikrofiltration keinen Einfluss auf die natürliche Mikrobenflora des Wassers habe, erklärte die Organisation auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Der Betrug durch Filtration bestehe weiterhin.
Nestlé Waters France begrüsste derweil gegenüber AWP den Entscheid. Er bestätige die Arbeit, die unter der Aufsicht der Behörden von allen Teams des Unternehmens seit vier Jahren zum Umbau des Standorts geleistet worden sei, hiess es. Die Genehmigung werde «mit grosser Erleichterung aufgenommen». Allein das Perrier-Werk beschäftigt tausend Mitarbeiter.
mk/to
(AWP)
