Das Unternehmen, das unter anderem das natürliche Mineralwasser Bonneval vertreibt, verlangt demnach etwas mehr als 1,3 Milliarden Euro von dem Lebensmittelkonzern, der in Frankreich Marken wie Perrier, Vittel, Contrex und Hépar produziert. Bonneval begründet die Forderung mit einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden.
Nestlé Waters erklärte gegenüber AFP, man habe von der Klage Kenntnis genommen, halte die Vorwürfe jedoch für «völlig unbegründet» und werde seine Position «energisch verteidigen».
1 Mio Euro pro Tag
Neben Schadenersatz verlangt Bonneval auch ein Ende der Vermarktung der in Frankreich produzierten Mineralwasser sowie den Rückruf aller Produkte, die als «natürliches Mineralwasser» gekennzeichnet sind. Für jeden Tag Verzögerung fordert das Unternehmen eine Strafzahlung von einer Million Euro.
Nestlé Waters steht seit Anfang 2024 im Zentrum eines Skandals, als der Konzern eingeräumt hatte, in der Vergangenheit verbotene Verfahren wie Aktivkohle- und UV-Behandlungen bei seinen Mineralwässern eingesetzt zu haben. Dadurch habe Nestlé Waters unlauteren Wettbewerb betrieben und Marktanteile zulasten von Bonneval gewonnen, argumentiert der Kläger.
Ziel der Klage sei es, den entstandenen Schaden zu kompensieren und künftig wieder faire Wettbewerbsbedingungen herzustellen, sagte der Geschäftsführer und Mitgründer von Bonneval Emergence, David Merle, gegenüber AFP.
Im Zuge der Ereignisse hatte Nestlé Waters die verbotenen Verfahren durch eine Mikrofiltration ersetzt, deren Zulässigkeit jedoch umstritten war. Die Gesundheitsbehörden stuften die Filtration später als verändernd für das natürliche Mikrobiom des Wassers ein und ordneten eine Anpassung an. Für den weiteren Betrieb der Quellen und die Vermarktung als «natürliches Mineralwasser» musste der Konzern neue Genehmigungen beantragen.
Im November hatte die Justiz Nestlé Waters erlaubt, die Marke Perrier vorläufig weiter als natürliches Mineralwasser zu verkaufen. Parallel laufen strafrechtliche Ermittlungen in Paris nach Anzeigen der Konsumentenschutz-Organisation Foodwatch gegen Nestlé Waters und den Konkurrenten Sources Alma.
afp/uh
(AWP)
