Nestlé hatte im März die Schliessungspläne für Mitte 2026 bekanntgegeben. Als Begründung hatte das Unternehmen unter anderem gestiegene Kosten angegeben. Diese hätten in den vergangenen Jahren zu sinkenden Volumen und Überkapazitäten am Standort Neuss geführt. Die Herstellung der Produkte solle daher innerhalb Deutschlands sowie ins europäische Ausland verlegt werden.

Tuben-Senf und -Mayonnaise sollen aus Lüdinghausen kommen

Ein Grossteil der Tubenproduktion für Senf und Mayonnaise werde in das Werk Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) verlagert, hiess es. Dadurch entstünden 30 neue Arbeitsstellen, die den Mitarbeitern aus Neuss angeboten würden. Nestlé prüfe ausserdem weitere Beschäftigungsmöglichkeiten an anderen Standorten.

Der Personalvorstand von Nestlé Deutschland, Ralf Hengels, sprach laut Mitteilung von einem «sehr gut ausgestatteten Sozialplan». «Unser Fokus liegt nun darauf, passende Weiterbeschäftigungen für die Belegschaft zu finden, eine stabile Produktion für die nächsten 12 Monate sicherzustellen und den Transfer der Tubenproduktion nach Lüdinghausen reibungslos zu gestalten.»

In der vergangenen Woche hatten Nestlé-Beschäftigte vor der Deutschland-Zentrale in Frankfurt am Main gegen den Arbeitsplatzabbau in Neuss sowie in Conow (Mecklenburg-Vorpommern) demonstriert, wo ein Werk mit 80 Beschäftigen verkauft werden soll. Die Gewerkschaft NGG wirft Nestlé Profitgier vor.

Nestlé hat nach eigenen Angaben derzeit 17 Standorte in Deutschland, davon mehr als zehn Produktionsstandorte. Beschäftigt werden mehr als 6000 Menschen./tob/DP/stw

(AWP)