Ein 72 Stunden lange Frist zur Freilassung der Geiseln im Rahmen des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump läuft am Montagmittag aus. Aus Kreisen der Hamas hiess es bislang, die Terrororganisation werde alle lebenden und möglichst auch die toten Geiseln bis Montagmorgen 5.00 Uhr MESZ übergeben.
Es war zunächst unklar, ob Netanjahus Mitteilung bedeutet, dass dies auch schon am Sonntag geschehen könnte. Der israelische TV-Sender N12 berichtete, es werde mit der Freilassung im Verlauf der Nacht zu Montag gerechnet.
Das «Wall Street Journal» berichtete, die Hamas habe Israel über arabische Vermittler mitgeteilt, sie habe 20 lebende Geiseln versammelt und sei bereit, diese noch am Sonntag freizulassen. Dies sei auch das erste Mal, dass die Hamas bestätigt habe, dass 20 der bei dem Massaker am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln am Leben sind. Insgesamt befinden sich nach israelischen Informationen noch 48 Geiseln im Gazastreifen, darunter eine Frau. Insgesamt sieben der Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger.
Die Rückkehr soll vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter organisiert werden. Nach Treffen mit Angehörigen und einer ersten ärztlichen Untersuchung im Militärlager Reim am Rande des Gazastreifens werden die Freigelassenen dann voraussichtlich in Krankenhäuser geflogen.
(AWP)