Der Nationalrat fällte seinen Entscheid mit 111 zu 65 Stimmen bei 13 Enthaltungen. Die Vorlage geht an den Ständerat.
Vorgesehen ist, dass die neuen Studiengänge in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik vier Jahre dauern - also ein Jahr länger als die ordentlichen Studiengänge. Ohne Prüfung dazu zugelassen werden können Studierende mit gymnasialer Matura oder mit Berufsmatura, und zwar auch dann, wenn sie keine spezifische Erfahrung in einem verwandten Beruf mitbringen.
Der Praxisanteil in einem Unternehmen soll laut Mitteilung des Bundesrates vom vergangenen Mai 40 Prozent betragen. Mit der Gesetzesrevision werden die Eckwerte eines 2014 lancierten Pilotversuchs in eine definitive Regelung überführt.
Ziel ist es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wie Wirtschaftsminister Guy Parmelin im Rat sagte. Zudem sei in den entsprechenden Studiengängen der Frauenanteil etwas höher als in herkömmlichen MINT-Studiengängen.
Eine SVP-Minderheit der vorberatenden Kommission beantragte erfolglos Nichteintreten auf die Vorlage. Das Ziel, mehr Studierende für den MINT-Bereich zu begeistern, sei in der Pilotphase nicht erreicht worden, argumentierte sie.
Zudem befürchtete sie, dass die Berufsbildung konkurrenziert wird. Die Befürworterseite erwiderte, der Pilotversuch habe gezeigt, dass dies nicht der Fall sei. Es handle sich um ein Nischenprodukt.
(AWP)