Welche Institute dieses angezapft haben, soll demnach erst ein Jahr nach Ende des Programms bekannt werden, das bis März 2024 laufen soll. Die Fed teilte am Montagabend (MEZ) weiter mit, dass allerdings aggregierte Daten zur Nutzung der Kreditlinie wöchentlich veröffentlicht würden. Die zugesicherte Anonymität dient offensichtlich dazu, eine Stigmatisierung zu vermeiden und den Banken die Scheu zu nehmen, sich die benötigten Mittel bei der Zentralbank zu beschaffen. Nach der Pleite der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) und der New Yorker Signature Bank versucht die Fed mit dem neuen Kreditprogramm Bank Term Funding Program (BTFP) der Gefahr eines "Bank Runs" entgegenzuwirken.
Ein solcher Abzug von Bankeinlagen in einer Art Panikreaktion der Kunden gilt als Super-GAU für das Finanzsystem. Die Notenbank will mit der neu geschaffenen Kreditlinie dafür sorgen, dass den Banken auch in Zeiten von Marktstress ausreichend Liquidität zur Verfügung gestellt wird. Ein Schlüsselelement des Programms ist, dass die Notenbank den Banken Kredite gegen akzeptable Sicherheiten gewährt. US-Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere werden dabei zum Nennwert bewertet: Das heisst, dass der Wert der einst von einer Geschäftsbank gekauften Papiere nicht durch die Serie der Zinserhöhungen der Fed beeinträchtigt wird.
(Reuters)