Der Geschäftserfolg, der bei Banken das Mass der operativen Leistung angibt, stieg bei der OKB im Geschäftsjahr 2023 um 16,0 Prozent auf 27,1 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte mit 13,8 Millionen Franken jedoch nur ein Gewinn auf dem Vorjahresniveau, teilte die Bank am Donnerstag mit.

Die Diskrepanz zwischen Geschäftserfolg und Gewinn geht vor allem auf um gut 4 Millionen Franken höhere Zuweisung in die Reserven für allgemeine Bankrisiken zurück. Damit wolle sich die Bank gegen «inhärente Ausfallrisiken» abzusichern, heisst es.

An den Kanton fliessen wie im Vorjahr 8,67 Millionen Franken als Gewinnausschüttung und Abgeltung der Staatsgarantie. Das seien umgerechnet rund 230 Franken pro Obwaldnerin und Obwaldner, heisst es. Pro Partizipationsschein zahlt die Bank zudem eine konstante Dividende von 30 Franken an die rund 2400 Inhaber aus.

Höhere Abschreibungen im Zinsgeschäft getätigt

Im zentralen Zinsgeschäft sank der Netto-Erfolg um 4,6 Prozent auf 49,7 Millionen Franken. Viele andere Kantonalbanken konnten den Erfolg wegen der Zinswende hier zuletzt noch deutlich steigern. Hauptgrund für den Rücksetzer waren «ausfallrisikobedingte Wertberichtigungen sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft» in Höhe von 3,0 Millionen Franken. Im Vorjahr hatte die Bank hier noch 2,0 Millionen Franken auflösen können.

Die Bank begründet die erhöhten Wertberichtigungen auf Anfrage «einerseits mit dem starken Ausleihungswachstum um 193 Millionen Franken und andererseits mit dem herausfordernden Marktumfeld mit Teuerung, Fachkräftemangel, abgeschwächten Euro- und Dollarkursen sowie einem heimischen Industriesektor, der die schwächelnde Nachfrage aus dem europäischen Ausland spürt».

Ob es auch einen Zusammenhang mit den Krediten an die in Schieflage geratene Immobiliengruppe Signa gibt, wollte die Bank nicht kommentieren. Mitte Januar hatte die OKB bestätigt, dass sie Forderungen in Höhe von 24,3 Millionen Franken «gegenüber einer in Schwierigkeiten geratenen Investorengruppe im Detailhandel und Immobilienbereich» habe, wobei der Name des Gläubigers aber nicht explizit genannt worden war.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg der Erfolg auf 9,7 von 9,1 Millionen Franken an. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft vervierfachte sich auf 7,0 Millionen Franken, nachdem die Geschäfte hier im Vorjahr schlecht liefen. Die Bank profitierte laut Mitteilung von einer Normalisierung der Börsenverhältnisse und Bewertungsgewinnen auf den eigenen Wertschriften. Zudem seien die Erträge aus dem Devisen- und Notenhandel stark gewesen. Der übrige ordentliche Erfolg stieg auf 3,5 Millionen von 1,1 Millionen Franken.

Der Geschäftsaufwand blieb mit 35,6 Millionen in etwa stabil auf dem Vorjahresniveau. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis kam bei 50,9 Prozent zu liegen.

Dem laufenden Geschäftsjahr 2024 blickt die Bank laut Mitteilung zuversichtlich entgegen. Zudem wolle das Geldhaus ihren «eingeschlagenen, nachhaltigen Wachstumspfad unter Einhaltung einer konsequenten und weitsichtigen Kostendisziplin fortsetzen.»

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(AWP)