Für Preisauftrieb sorgte am Erdölmarkt die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA. Am Mittwochabend hatte die US-Zentralbank Federal Reserve ihre Leitzinsen zwar unverändert gelassen, zugleich aber Signale für Zinssenkungen im kommenden Jahr gesendet. Von niedrigeren Zinsen dürfte die Konjunktur der Vereinigten Staaten und damit die Rohölnachfrage in der grössten Volkswirtschaft der Welt profitieren.

Rückenwind für die Ölpreise habe es auch durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA gegeben, hiess es von Marktbeobachtern. Am Vortag war bekannt geworden, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche deutlich stärker als erwartet gefallen waren. Ein Rückgang der Lagerbestände stützt in der Regel die Ölpreise.

Am Markt ist aber auch von einer Gegenbewegung die Rede. Die Ölpreise notierten nur leicht über ihren halbjährigen Tiefständen. Für eine grundsätzliche Preisbelastung sorgt unter anderem ein wachsendes Angebot aus den USA. Daneben hat der grosse Ölverbund Opec+ zuletzt für Verwirrung gesorgt, weil er zusätzliche Förderkürzungen als freiwillig bezeichnet hat. Unter Marktteilnehmern hat das die Frage aufgeworfen, inwieweit die Kürzungen auch umgesetzt werden./jkr/bgf/stk

(AWP)