Zur Wochenmitte waren die Ölpreise deutlich gefallen. Nach jüngsten Prognosen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) gab die Notierung für Brent-Öl zeitweise um mehr als zwei Dollar je Barrel nach. Die Opec hatte zwar die Nachfrageprognose für das laufende und das kommende Jahr nicht verändert. Die Experten der Opec erwarten aber für das dritte Quartal einen Überschuss an Rohöl auf dem Weltmarkt, was die Ölpreise unter Druck setzte.
Nach Einschätzung des Chefs des Ölkonzerns Chevron, Mike Wirth, kehren Öllieferungen aus den Staaten der Opec+ massiv auf den Markt zurück, nachdem der Ölverbund zuletzt eine Rücknahme von Förderbeschränkungen beschlossen hatte. «Es wird eine Zeit geben, in der das Angebot den Markt voraussichtlich übersteigen wird», sagte Wirth Bloomberg TV.
Die Internationale Energieagentur IEA erwartet im kommenden Jahr sogar einen rekordhohen Überschuss von durchschnittlich vier Millionen Barrel pro Tag, wie aus dem Monatsbericht des Interessenverbands von Industriestaaten hervorgeht. Die IEA macht eine steigende Fördermenge durch den Ölverbund Opec+ dafür verantwortlich. Allerdings haben die IEA-Prognosen die Ölpreise nicht weiter belastet.
Mit dem jüngsten Preisrückgang haben die Ölpreise die vergleichsweise enge Handelsspanne verlassen, in der sie sich in den vergangenen Handelstagen befunden hatten. Im Verlauf von etwa zwei Wochen hatte sich der Preis für Brent-Öl bis zum Mittwoch in einer Spanne zwischen 63 und etwas über 65 Dollar je Barrel gehalten./jkr/jsl/jha/
(AWP)