Am Montag waren die Ölpreise wegen der Furcht vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten und nach Meldungen über einen Stopp von Öllieferungen aus dem wichtigen Förderland Libyen kräftig gestiegen. Brent-Öl aus der Nordsee und US-Öl waren zeitweise um etwa zwei Dollar je Barrel teurer geworden.
Nach Einschätzung von Experten könnte der aktuelle Lieferstopp auf längere Sicht negative Folgen für die Ölindustrie in Libyen haben. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Investmentbank RBC Capital Markets drohe Libyen Abnehmer von Rohöl dauerhaft zu verlieren. Entscheidend für die aktuelle Lieferunterbrechung seien diplomatische Bemühungen zu Beilegung eines Streits zwischen zwei verfeindeten Regierungen, die jeweils den Osten und den Westen des Landes kontrollieren.
Allerdings bleibt auch die Lage im Nahen Osten ein bestimmendes Thema am Ölmarkt. In den vergangenen Monaten haben geopolitische Risiken in der ölreichen Region die Ölpreise mehrfach nach oben getrieben. Nach aussergewöhnlich heftigen gegenseitigen Angriffen zwischen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und der israelischen Armee, sind zuletzt aber die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg wieder stärker in den Vordergrund gerückt./jkr/he
(AWP)