«Nach wie vor richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer auf mögliche Lieferausfälle aus Russland», schreibt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. «Der Grund sind die schärferen US-Sanktionen sowie die gegenseitigen Angriffe Russlands und der Ukraine auf die Energieinfrastruktur.» So hat die Ukraine zuletzt immer wieder russische Raffinerien angegriffen. Indien ist bisher allerdings nicht bereit, dem wachsenden Druck der US-Regierung wegen der Käufe von russischem Öl nachzugeben.

An den Märkten steht also vor allem weiterhin das hohe Rohölangebot im Blick. Laut einer Umfrage der Finanznachrichtenagentur Bloomberg haben die Mitgliedsländer des Förderkartells Opec ihr Angebot im August um 400.000 auf 28,55 Millionen Barrel pro Tag angehoben. Saudi-Arabien war für die Hälfte des Anstiegs verantwortlich, der im Rahmen der Planungen lag. Am kommenden Wochenende kommen die OPEC+-Länder zu einer Sitzung zusammen. Allerdings erwarten Händler bei dem Treffen von Vertretern des erweiterten Ölkartells keine weitere Anhebung der Fördermenge.

Seit Jahresbeginn haben die Ölpreise nachgegeben. Neben der Ausweitung der Fördermenge belastet tendenziell auch die schwächelnde chinesische Wirtschaft die Ölpreise. China ist der weltweit grösste Importeur von Rohöl./jsl/la/nas

(AWP)