Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete 68,88 US-Dollar. Das waren 43 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 59 Cent auf 64,40 Dollar.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern haben sich Befürchtungen eines drohenden Überangebots auf dem Ölmarkt wieder etwas verstärkt. Hintergrund sind Meldungen aus dem Förderland Irak. Demnach hat sich die irakische Regierung mit Vertretern aus den Regionen des Landes auf die Inbetriebnahme einer wichtigen Ölpipeline geeinigt. Nach einer Unterbrechung von mehr als zwei Jahren sind damit wieder irakische Ölexporte über die Pipeline möglich.

Zudem war der Kurs des US-Dollar am Nachmittag nach besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten gestiegen. Da Rohöl auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht ein Kursanstieg der amerikanischen Währung den Rohstoff in anderen Währungen teurer, was die Nachfrage bremst.

An den vergangenen beiden Tagen waren die Ölpreise noch gestiegen, nachdem US-Präsident Donald Trump eine Kehrtwende in seiner bisherigen Politik im Ukraine-Krieg vollzogen hatte. Brent-Öl hatte sich zeitweise um etwa drei Dollar je Barrel verteuert. Marktbeobachter wollen eine Umkehr der US-Haltung zu möglichen schärferen Sanktionen gegen Russland nicht ausschliessen. Diese dürften dann auch die Ölwirtschaft des Landes treffen und die russischen Ölexporte einschränken.

(AWP)