Der Preis für Brent-Öl aus der Nordsee ist damit bereits den vierten Handelstag in Folge gesunken. Am Morgen konnte sich die Notierung vor dem Hintergrund der jüngsten Entwicklung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nur zeitweise stabilisieren. Beide Länder überziehen sich gegenseitig mit Drohnenangriffen. Zuletzt waren auch mehrfach Anlagen der russischen Ölindustrie das Ziel ukrainischer Drohnen, was zu Produktionsausfällen führt.

Rohstoffexperten sehen bisher aber nur begrenzte Auswirkungen der ukrainischen Angriffe auf die russische Ölwirtschaft. Die Intensität der Angriffe habe noch nicht ein Niveau erreicht, das «ernsthafte, dauerhafte Auswirkungen auf die russische Ölinfrastruktur haben könnte», sagte Analyst Bjarne Schieldrop von der schwedischen SEB-Bank.

Die Investoren würden die ukrainischen Angriffe auf russische Ölanlagen, insbesondere Häfen, genau beobachten, sagte Analystin Vandana Hari vom Analysehaus Vanda Insights in Singapur. Ausserdem hätten die Marktteilnehmer weiterhin die Diskussion über mögliche neue Sanktionen gegen Russland im Blick.

Nach dem vorläufigen Scheitern der US-Friedensinitiative für die Ukraine hatte die EU-Kommission eine weitreichende Verschärfung der Sanktionen gegen Russland vorgeschlagen. Zudem sind Handelsbeschränkungen gegen weitere Unternehmen in China und Indien vorgesehen. Beide Länder sind wichtige Abnehmer von Rohöl aus Russland./jkr/jsl/men

(AWP)