Der schwere Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hatte die Ölpreise am Montag in die Höhe schnellen lassen. Die Lage im Nahen Osten bleibt auch am Dienstag sehr angespannt. Mittlerweile mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300 000 Reservisten mobilisiert.

Zwar spielt Israel für die weltweite Ölversorgung nur eine begrenzte Rolle, doch droht der Konflikt sowohl die USA als auch den Iran zu verwickeln. Jede Vergeltungsmassnahme gegen die Regierung in Teheran, die die Hamas unterstützt, könnte die Durchfahrt von Schiffen durch die Strasse von Hormus gefährden. Diese ist eine wichtige Verbindung, durch die ein Grossteil des weltweiten Rohöls transportiert wird und mit deren Schliessung die iranische Regierung zuvor gedroht hatte. Der Iran bestritt, an dem Angriff beteiligt zu sein.

Die Analysten der Commerzbank ergänzten, dass es bisher nicht zu einer Unterstützungserklärung zugunsten der Hamas durch arabische Länder gekommen sei. Von daher sei auch eine Einschränkung des Ölangebots durch Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Irak als Reaktion auf die Eskalation des Nahost-Konfliktes unwahrscheinlich./la/stw

(AWP)