Trotz der leichten Zuwächse stehen die Erdölpreise seit etwa drei Wochen unter Druck. Am Markt überwiegt der Konjunkturpessimismus und folglich die Erwartung einer schwachen Rohölnachfrage. Dem widersprach am Donnerstag Saudi-Arabiens Ölminister Abdulaziz bin Salman. Wie schon im Frühjahr machte er Spekulanten für die fallenden Ölpreise verantwortlich. Damals reagierte das Land wenig später mit Produktionskürzungen.

Vor etwa eineinhalb Monaten waren die Ölpreise noch auf die Marke von 100 Dollar zugelaufen. Seither hat die Konjunkturskepsis unter den Marktteilnehmern aber spürbar zugenommen. Fraglich erscheint vor allem, ob sich die grossen Verbraucher USA, China und Europa wirtschaftlich hinreichend stabil entwickeln. Während die Volksrepublik schon seit längerem mit einer Wachstumsschwäche zu tun hat, werden die Aussichten für die USA und Europa unter anderem durch die hohen Leitzinsen belastet.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas sorgt am Ölmarkt nach wie vor für Unsicherheit. Die anfänglich befürchtete Ausweitung des Konflikts auf andere Länder im ölreichen Nahen Osten ist bisher jedoch ausgeblieben. Die zeitweiligen Risikoaufschläge haben sich daher wieder zurückgebildet./bgf/jsl/jha/

(AWP)