Nachdem die Notierungen zunächst auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Monaten gefallen waren, zeigte sich zuletzt eine leichte Gegenbewegung. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete 61,26 US-Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Auslieferung im November stieg um 25 Cent auf 57,71 Dollar.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank sieht einen Grund für den Preisrückgang im Verlauf der Woche in der Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China, nachdem Peking Exportbeschränkungen auf Seltene Erden verhängt hatte. «Schliesslich sind beide Länder die grössten Ölverbrauchsländer, die zusammen mehr als ein Drittel der weltweiten Ölnachfrage ausmachen», sagte Fritsch.
Am Ölmarkt haben die Anleger auch jüngste Gespräche zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin im Blick. Nach einem Telefonat der beiden Staatschefs hatte Trump angekündigt, sich «wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen» in Budapest mit Putin treffen zu wollen.
Für Preisdruck am Ölmarkt sorgte auch die Aussicht auf ein massives Überangebot im kommenden Jahr. Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte in ihrem aktuellen Monatsbericht geschätzt, dass der Überschuss auf dem Weltmarkt im kommenden Jahr bei durchschnittlich vier Millionen Barrel pro Tag liegen könnte.
(AWP)