Am Morgen hatten die Ölpreise ihren Höhenflug noch fortgesetzt. Zeitweise wurden für ein Fass Rohöl aus der Nordsee mehr als 97 Dollar gezahlt und damit so viel wie seit dem vergangenen November nicht mehr. Am Vormittag drehten die Notierungen dann aber in die Verlustzone.
Am Markt wurde unter anderem auf Aussagen des Analysehauses Rapidan Energy Group verwiesen. Demnach dürfte der jüngste Preisanstieg am Ölmarkt zu einem Umdenken beim wichtigen Öllieferanten Saudi-Arabien führen. So könnte das führende Opec-Land nach dem jüngsten Preissprung die Fördermenge wieder ausweiten, anstatt einen weiteren Preisanstieg mit negativen Folgen für die Weltwirtschaft zu riskieren.
Seit Anfang Juli sind die Ölpreise um jeweils etwa 25 Dollar gestiegen. Hauptgrund für die Preiszuwächse ist, dass grosse Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihr Angebot künstlich verknappen. Damit wollen sie steigende Preise bewirken und letztlich höhere Einnahmen aus dem Erdölverkauf erzielen.
Ein weiterer Grund für die steigenden Preise sind die niedrigen und rapide fallenden Erdölvorräte. Die Nachfrage nach dem wichtigen Rohstoff Öl fällt unterdessen robust aus. Stabilisierend wirkt vor allem, dass in den USA eine befürchtete Rezession bisher ausgeblieben ist. In China scheint sich die fragile Konjunktur zumindest etwas zu erholen. Die beiden Länder sind die grössten Erdölverbraucher der Welt./jkr/bgf/stk
(AWP)