Für den Konzern mit rechtlichem Sitz in Amsterdam wäre ein grösserer Einstieg in China ein bedeutender Schritt. Stellantis-Boss Carlos Tavares hatte vergangenes Jahr ein eigentlich geplantes Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Anbieter GAC zur Jeep-Produktion abgeblasen, weil er mit dem Fortschritt der Pläne unzufrieden war. Auch sonst spielt der weltgrösste Automarkt bei dem Vielmarkenkonzern (unter anderem Peugeot, Fiat, Chrysler, Jeep) nur eine untergeordnete Rolle. Inklusive nicht konsolidierter Joint Ventures lieferte Stellantis in der Region Asien-Pazifik samt China und Indien im ersten Halbjahr gerade einmal rund 90 000 Autos aus. Zum Vergleich: Rivale Volkswagen kam allein in China auf 1,45 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge.
Auf dem tonangebenden und schnell wachsenden chinesischen Elektroautomarkt tun sich allerdings auch die Wolfsburger schwer. In diesem Jahr musste die Kernmarke VW Pkw im Land die seit Jahrzehnten gehaltene Marktführerschaft an den lokalen Konkurrenten BYD abtreten, weil die Chinesen mit günstigen Elektroautos deutlicher besser bei den Kunden ankommen als VW. VW-Chef Oliver Blume will zudem nicht in grossem Stil in die Rabattschlacht in der Volksrepublik einsteigen.
VW steuert stattdessen mit milliardenschweren Investitionen und neuen Modellen gegen und kündigte neulich sogar an, mit dem chinesischen Elektroautobauer Xpeng gemeinsam Autos auf deren Plattformen entwickeln zu wollen, um im Markt schneller Fuss zu fassen. Volkswagen wurde in Medienberichten zudem jüngst nachgesagt, ebenfalls mit Leapmotor zu verhandeln - der Konzern wollte das mit Verweis auf "Spekulationen" nicht kommentieren./men/lew/jha/