Indiens Premier Modi hatte wenige Tage nach der vereinbarten Waffenruhe gesagt, das militärische Vorgehen gegen das Nachbarland nur ausgesetzt zu haben und jederzeit für Terrorattacken Vergeltung zu üben. Indien wolle mit dem Nachbarn nur noch über den Terrorismus und den pakistanisch kontrollierten Teil der Region Kaschmir reden.

Indien beansprucht wie Pakistan die gesamte Region für sich, die deshalb ein zentrales Streitthema zwischen beiden Seiten ist. Das pakistanische Aussenministerium warf Indien vor «irreführenden Geschichten zu erfinden, um Aggressionen zu rechtfertigen». Jeder künftigen Aggression werde man ebenfalls mit voller Entschlossenheit begegnen.

Luftangriffe nach Terroranschlag

Indien hatte Mitte der vergangenen Woche unter dem Namen «Operation Sindoor» Luftangriffe auf mehrere Ziele in Pakistan und dem pakistanisch verwalteten Teil Kaschmirs gestartet. Es kam zu teils heftigen Gefechten in den Grenzregionen und zu gegenseitigen Luftangriffen.

Die Angriffe waren eine Reaktion auf einen Terroranschlag im indisch verwalteten Teil Kaschmirs am 22. April, bei dem 26 Menschen - vorwiegend indische Touristen - getötet wurden. Die Regierung in Neu-Delhi wirft Pakistan eine Beteiligung vor. Islamabad weist das zurück und forderte eine unabhängige Untersuchung.

Am Samstag verkündeten beide Länder überraschend eine Waffenruhe. Indien warf dem Nachbarland jedoch wenige Stunden später Verstösse gegen die Feuerpause vor, was Pakistan umgehend zurückwies./nal/DP/men

(AWP)