«Leider bereitet sich Russland, wie ich aus den mir zugänglichen Informationen weiss, derzeit auf eine Konfrontation mit unseren Ländern im Jahr 2030 vor. Es organisiert sich dafür, es bereitet sich darauf vor und ist überzeugt, dass sein existenzieller Feind die Nato ist, dass es unsere Länder sind», sagte Mandon. Angesichts dieser Lage müsse Frankreich zu menschlichen Verlusten und wirtschaftlichen Folgen bereit sein, weil etwa der Rüstungsindustrie Vorrang eingeräumt wird. «Wenn wir dazu nicht bereit sind, dann sind wir in Gefahr.»

Politiker warnen vor Kriegstreiberei

Etliche Politiker reagierten empört auf die Aussagen des Armeechefs. Linksparteichef Jean-Luc Mélenchon sagte, es sei nicht Aufgabe des Armeechefs zur Vorbereitung eines Krieges aufzurufen, den niemand beschlossen habe. Der Vize-Vorsitzende des rechtsnationalen Rassemblement National, Sébastien Chenu, meinte, der Generalstabschef sei nicht dazu legitimiert, die Bevölkerung mit derart alarmistischen Erklärungen in Panik zu versetzen. «Ja zur Landesverteidigung, aber nein zu unerträglichen kriegstreiberischen Reden», schrieb Kommunistenchef Fabien Roussel auf X.

Die Möglichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung zieht Frankreich auch bei einem neuen Ratgeber für mehr Sicherheit bei Krisen in Betracht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Broschüre nimmt neben Naturkatastrophen, industriellen Notfällen sowie Cyber- und Terrorattacken auch die Möglichkeit «eines grösseren Einsatzes unserer Streitkräfte bei Verteidigungsoperationen ausserhalb des Staatsgebiets» in den Blick. Frankreich könnten in diesem Fall hybride Destabilisierungskampagnen drohen, auf die die Bevölkerung sich vorbereiten müsse./evs/DP/he

(AWP)