Beim Lehrpersonal mehren sich die Burn-Outs und die Zahl der im Unterricht abgehängten Schülerinnen und Schüler ist alarmierend hoch. Das fand der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste VPOD in einer Umfrage unter den Lehrkräften heraus.
1200 Lehrerinnen und Lehrer antworteten im Dezember und Januar auf die Fragen, wie der VPOD am Donnerstag mitteilte. Im Corona-Jahr 2020 standen 87 Prozent von ihnen unter einem gewachsenen psychischen Druck. Und mehr als die Hälfte der befragten Lehrpersonen gaben an, ihre Schüler hätten aus dem Lockdown vom Frühling 2020 noch Nachholbedarf.
Unterdessen führt der Kanton Graubünden sein umfangreiches Testregime weiter und hat in einem weiteren Pilotprojekt über 1000 Schülerinnen und Schüler in Chur auf das Coronavirus getestet. Kein einziges Ergebnis fiel positiv aus.
Die Tests sollen in den kommenden Wochen fortgeführt und auch auf die Gymnasien ausgeweitet werden, wie Ursina Patt, Direktorin der Stadtschule, am Donnerstag vor den Medien erklärte. Ziel ist es, den Präsenzunterricht zu ermöglichen, der laut Patt auch mehr Chancengleichheit gewährleistet.
Unterstützung für Kultur
Den von der Corona-Krise gebeutelten Kultursektor will der Staat auch in diesem Jahr finanziell unterstützen. Für 2021 stehen Bundesmittel in der Höhe von 130 Millionen Franken zur Verfügung, wie nach der Sitzung des Nationalen Kulturdialogs am Donnerstag mit Vertretern von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden bekannt wurde.
Der Kulturdialog erinnert daran, dass gleich zu Beginn der Pandemie als Unterstützungsmassnahmen für den Kultursektor À-fonds-perdu-Beiträge eingeführt wurden, die die gesamtwirtschaftlichen Massnahmen ergänzen. Von knapp 15'000 Gesuchen im vergangenen Jahr wurden 10'000 gutgeheissen.
Weniger Corona-Fälle
Trotz der zunehmenden Ansteckungen mit Mutationen des Coronavirus sanken die Infektionen in der 2. Februarwoche um 22 Prozent. In jener Woche registrierte das BAG 7858 Fälle nach 10'084 in der Vorwoche, wie seinem Wochenbericht zu entnehmen ist.
In der Einschätzung der Lage bleibt das Amt vorsichtig. Die Mutationen seien ansteckender, für das BAG bleibe die Lage deshalb schwer einzuschätzen.
Am Donnerstag wurden dem BAG in der Schweiz und in Liechtenstein innert 24 Stunden 1219 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Zudem registrierte das BAG einschliesslich Nachmeldungen 62 neue Todesfälle und 165 Spitaleintritte.
Das BAG trug 132 Hospitalisierungen und 55 Todesfälle vom Dezember und Januar nach. Solche Bereinigungen erfolgten periodisch, hiess es. Ohne diese Nachmeldungen wurden am Donnerstag innert 24 Stunden nur 7 neue Todesfälle und 33 Spitaleintritte gemeldet.
Covid-Cluster in Neuenburger Spitälern
In den Neuenburger Spitälern wurden rund zwanzig Coronavirus-Fälle entdeckt. Die Besuche wurden deshalb bis zum 8. März ausgesetzt.
In den letzten Tagen seien an den verschiedenen Spitalstandorten im Kanton Neuenburg fast 150 Patientinnen und Patienten sowie Pflegekräfte getestet worden, teilte das Neuenburger Spitalnetz am Donnerstag mit. Dabei habe sich gezeigt, dass mehrere Cluster von Covid-19-Kontaminationen entstanden seien. In ungefähr 20 Fällen seien die Tests positiv ausgefallen.
In der Schweiz wurden bisher 6966 Fälle mit mutierten Coronaviren festgestellt, 1655 mehr als vor einer Woche, wie das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Die meisten davon sind keiner der bekannten Mutationen zuzuschreiben.
Bisher wurden 2603 Fälle der britischen Variante (B.1.1.7) zugeschrieben, 109 der südafrikanischen (B.1.351) und fünf der brasilianischen Mutation (P.1). Bei den übrigen 4249 Fällen war eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar.
Das BAG wies darauf hin, dass die Zahlen nicht repräsentativ seien. Grund seien starke Unterschätzungen in Kantonen, in denen nur wenig oder kein Material sequenziert worden sei.
(AWP)