Über 2700 Vertreterinnen und Vertreter aus 130 Ländern werden kommende Woche vom 16. bis 20. Januar am Weltwirtschaftsforum (WEF 2023) in Davos teilnehmen, wie die Organisatoren am Dienstag vor den Medien in Genf erklärten.

Angesichts der multiplen derzeitigen Krisen sei eine stärkere Kooperation von Politik und Wirtschaft Voraussetzung für einen starken und dauerhaften Wirtschaftsaufschwung, sagte WEF-Gründer Klaus Schwab laut der Nachrichtenagentur DPA. Der Leitsatz für dieses Jahr ist: "Cooperation in a Fragmented World" ("Zusammenarbeit in einer zersplitterten Welt").

USA und Frankreich ohne Spitzenvertreter

Frankreich, Grossbritannien und die USA schicken keine Staats- oder Regierungschefs ins Bündnerland, auch Russland und China nicht. Der Bundesrat hingegen wird voraussichtlich fast vollzählig am WEF vertreten sein, fehlen wird einzig Elisabeth Baume-Schneider, wie aus dem Bundeshaus zu erfahren war.

Auch die Regierungschefs aus Spanien und den Niederlanden, Pedro Sánchez und Mark Rutte, werden erwartet, genau so wie unter zahlreichen anderen auch die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin und der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis.

Nato, Uno, EZB und IWF prominent dabei

Neben Grössen aus der Politik hat sich auch die oberste Ebene der grossen internationalen Organisationen für das WEF angekündigt. Die Nato wird durch ihren Generalsekretär Jens Stoltenberg vertreten sein, die Uno durch Generalsekretär António Guterres, die Europäische Zentralbank EZB durch deren Präsidentin Christine Lagarde und der Internationale Währungsfonds (IWF) durch dessen Direktorin Kristalina Georgieva.

Der Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus wird ebenso nach Davos kommen wie die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Mirjana Spoljaric Egger.

Auch auf wirtschaftlicher Ebene kündigten die WEF-Organisatoren eine rekordhohe Zahl von mehr als 1500 hochkarätigen Unternehmensvertreterinnen und -vertretern sowie mehreren Hundert CEO an. Tesla- und Twitter-Chef Elon Musk allerdings liess ausrichten, dass er an einer Teilnahme alles andere als interessiert sei und deswegen nicht nach Davos komme.

Ukraine dominierte vergangenes Jahr

Im vergangenen Jahr war das Weltwirtschaftsforum in Davos wegen der Corona-Pandemie vom Januar auf den Mai verschoben worden. Thematisch dominierte damals nicht die Wirtschaft, sondern der seit Februar wütende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gekommen waren rund 2500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Themen wie Klimaerwärmung oder die Folgen der Pandemie wurden an den Rand gedrängt.

In vielen Veranstaltungen des vergangenen Jahres riefen sich ukrainische Vertreter in Erinnerung. Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte in einer Videoansprache bei der WEF-Eröffnung die internationale Staatengemeinschaft zu "maximalen" Sanktionen gegen Russland auf.

(AWP)