Beim Übertritt ins Pensionsalter fallen nur wenige Neurentnerinnen und -Rentner in ein finanzielles Loch. Die Mehrheit der Personen aus prekären Verhältnissen profitieren sogar von einem deutlichen Einkommenssprung, wie eine Erhebung des Basler Instituts für Wirtschaftsstudien im Auftrag des Bundesamtes für Sozialversicherungen zeigt, die die "NZZ am Sonntag" publik gemacht hat.

Demnach verdienen Alleinstehende aus der tiefsten Einkommensgruppe vor der Pensionierung 28'300 Franken, danach aber 37'800 Franken. Das sind fast 10'000 Franken mehr. Bei den Paarhaushalten beträgt die Zunahme sogar 16'000 Franken. Zu der untersuchten Gruppe gehören Haushalte , die weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens verdienen.

Anmeldefrist für Zuschlag verpasst

Viele Rentnerinnen und Rentner verpassen allerdings einen AHV-Zuschlag, wenn sie länger arbeiten und darauf Anspruch haben. Wer nämlich in der Schweiz über das ordentliche Pensionsalter von 65 Jahren hinaus arbeitet und seine AHV später bezieht, erhält dafür eine höhere Rente. Bei einem Aufschub von einem Jahr beträgt der AHV-Zuschlag 5,2 Prozent. Bei fünf Jahren sind es maximal 31,5 Prozent.

Laut einer neuen Untersuchung des Basler Instituts für Wirtschaftsstudien profitieren allerdings viele Rentner nicht von diesem Zuschlag, weil sie die entsprechende Anmeldefrist verpassen. Das gilt laut "NZZ am Sonntag" vor allem für die ärmeren Rentner. Von diesen Personen erhalten nur gerade knapp ein Drittel eine höhere AHV-Rente. Tief ist der Anteil ebenfalls bei den Ausländerinnen und Ausländern.

(AWP/cash)