Die "Altersvorsorge 2020" wurde in den letzten Jahren von verschiedenen Seiten als Jahrhundertprojekt im Schweizer Vorsorgebereich bezeichnet. Wegen der immer höheren Lebenserwartung und wegen des Anlagenotstandes muss das Vorsorgesystem auf stabilere Beine gestellt werden.

Nach langem hin und her zwischen National- und Ständerat konnte sich das Parlament in der diesjährigen Frühjahrsession schliesslich auf die Einzelheiten der Reform einigen (cash berichtete).

Doch das letzte Wort wird am 24. September das Volk haben. Und diese scheinen sich ziemlich deutlich gegen die Vorlage zu stemmen: In einer cash-Online-Umfrage mit über 4200 Teilnehmenden, die am Dienstag aufgeschaltet wurde, lehnt eine Mehrheit von 58 Prozent die Reform ab. Nur 42 Prozent würden, Stand heute, die Reform annehmen.

Quelle: cash.ch 

Das Umfrageresultat deckt sich mit Einschätzungen von Polit-Protagonisten. Bereits Bundesrat Alain Berset sagte, dass die Abstimmung kein Spaziergang werde. Und Politgeograf Michael Hermann  ist der Meinung, dass die "Altersvorsorge 2020" an der Urne einen schweren Stand haben werde, wie er im Februar in einem cash-Interview prophezeite. Er zweifelt daran, ob die Reform mit dem 70 Franken AHV-Zuschlag tatsächlich zu retten ist und ob Bundesrat Alain Berset - der Urheber der Reform - mit diesem Superpaket den richtigen Weg gewählt hat.

Man kann über den Aussagegehalt von Online-Umfrage die Nase rümpfen, da sie keinen wissenschaftlich-repräsentativen Charakter haben. Dennoch sind gerade cash-Umfragen häufig ein verlässlicher Gradmesser. So lagen die Resultate der cash-Umfragen im Vorfeld von diversen Abstimmungen erstaunlich nahe am effektiven Abstimmungsergebnis. Das war etwa der Fall  bei der Abzocker-Initiative, der 1:12-Initiative oder der Goldinitiative.