Guzmán galt als wichtiger Vertrauter von Präsident Alberto Fernández. Zuletzt handelte er mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) ein neues Kreditabkommen für das hoch verschuldete Land aus. Dafür wurde er allerdings immer wieder von den Anhängern der Vizepräsidentin und ehemaligen Staatschefin Cristina Kirchner angefeindet.
"Nach meinen Erfahrungen halte ich es für unabdingbar, dass auf eine politische Einigung innerhalb der Regierungskoalition hingearbeitet wird, damit derjenige, der mich ablöst, über einen zentralen Zugriff auf makroökonomische Instrumente verfügt, der notwendig ist, um die Fortschritte zu konsolidieren und die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen", schrieb Guzmán in seiner Rücktrittserklärung. "Dies wird meinem Nachfolger helfen, die Bemühungen um wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt mit der notwendigen politischen Unterstützung fortzusetzen."
Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso wertet gegenüber dem US-Dollar immer weiter ab, der Schuldenberg wächst ständig. Die Inflationsrate liegt bei 60,7 Prozent./dde/DP/nas
(AWP)