Der derzeit beobachtete Zinsanstieg "bedeutet eine massive Verteuerung der Finanzierung und führt zu kräftigem Gegenwind für die Preise", sagte LBBW-Immobilienmarktanalyst Güth in einer am Dienstag veröffentlichten Notiz. "Der Zinsanstieg allein würde einen Rückgang um bis zu 25 Prozent rechtfertigen. Dem stehen jedoch eine Vielzahl marktstützender Faktoren entgegen, weshalb es per saldo eine Seitwärtsbewegung werden wird." 

In diesem Jahr würden die Preise noch etwas zulegen, so Güth. Ab 2023 seien dann Rückgänge um 2 Prozent bis 4 Prozent möglich.

Seit Jahresbeginn sind der Studie zufolge die Zinssätze um rund 1,5 Prozentpunkte gestiegen. Einen nachhaltigen weiteren Anstieg erwartet Güth nicht. Sollte es jedoch zu einem weiteren Anstieg der Zinsen kommen, zeigen die Ergebnisse der Studie deutliche Konsequenzen in Hinblick auf die Preisentwicklung der Wohnimmobilien. 

"Das Risiko einer kräftigen Preiskorrektur sehe ich vor allem für den Fall, dass die Zinsen weiter kräftig steigen, während die Wirtschaft nicht vom Fleck kommt – ein echtes Stagflationsszenario also. Dann dürften Preisrückgänge in einer Grössenordnung von 20 Prozent bis 25 Prozent möglich sein", sagte Güth.

(Bloomberg)