Die US-Notenbank Federal Reserve gab am Mittwoch bekannt, dass sie nächstes Jahr den Leitzins drei Mal erhöhen will. Zudem soll das Anleihekaufprogramm weiter deutlich zurückgefahren werden. Dabei ging beinahe unter, was US-Notenbank Jerome Powell in der anschliessenden Pressekonferenz über die Kryptowährungen sagte.

Jerome Powell sagte am Mittwoch, dass er bezüglich der Kryptowährungen keine "Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität" hat. Zudem sei er nicht dafür, die digitalen Vermögenswerte zu verbieten, wie es China getan hat. Dies bedeutet, dass ein Verbot aus Sicht der US-Notenbank nicht angebracht ist - und gerade dieses Szenario wird von Kryptogegnern gerne als Argument gegen ein Investment angeführt. 

Der Vorsitzende der US-Notenbank deutete damit jedoch an, dass die Regierungsbehörde die Überwachung der Entwicklungen im Krypto-Raum in Betracht ziehen sollte. Denn Powell sieht Kryptowährungen als "wirklich spekulative Vermögenswerte". 

"Ich halte Kryptoanlagen für riskant, sie werden durch nichts gedeckt. Und ich denke, es gibt ein grosses Problem für Konsumenten. Dieses verstehen möglicherweise nicht, was sie für ihr Geld bekommen," sagte Powell.

Notwendigkeit zur Regulierung von Stablecoins

Powell hob auch die positive Rolle von Stablecoins hervor, betonte aber die Notwendigkeit zur Regulierung: "Stablecoins können für die Konsumenten sicherlich nützlich sein, wenn sie richtig reguliert werden. Im Moment sind sie es nicht."

Der US-Notenbankchef unterstützt denn auch die Schlussfolgerungen eines Berichts der Arbeitsgruppe des Präsidenten für Finanzmärkte, der am 1. November veröffentlicht wurde. Der Bericht schlug vor, dass Stablecoin-Emittenten einer "angemessenen Bundesaufsicht" ähnlich der von Banken unterliegen sollten, eine Gesetzgebung, die "dringend erforderlich" war, um Risiken zu begegnen.

Warum die Notwendigkeit zur Regulierung besteht, erläuterte der Fed-Chef zudem bereits im September: "Stablecoins sind wie Geldmarktfonds, sie sind wie Bankeinlagen, aber sie liegen bis zu einem gewissen Grad ausserhalb des regulatorischen Rahmens, und es ist angemessen, dass sie reguliert werden."

Regulierung als Chance für Kryptowährungen

Die Reaktionen an der Börse auf die Äusserungen des US-Notenbankchefs waren verhalten positiv: Die weltgrösste Kryptowährung Bitcoin wird bei rund 48'793 Dollar gehandelt, ein Plus von 0,5 Prozent in den letzten 24 Stunden. Ether, die Nummer zwei gemäss Marktkapitalisierung, stieg in den letzten 24 Stunden um 3,9 Prozent auf rund 4036 Dollar.

Diese Marktreaktion zeugt auch davon, dass eine Regulierung schlussendlich für die Kryptowährungen positiv sein könnte und der Markt auch dieser Meinung ist: Digitale Vermögenswerte werden mehr akzeptiert, wenn die Konsumenten und Investoren dank der Regulierung mehr Transparenz erhalten.

Und wenn Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether besser reguliert sind, wird es für institutionelle Anleger noch attraktiver, dort zu investieren. Milliarden von Dollar könnten zusätzlich so in die Kryptowährung fliessen.