Die Aktie des Energiekonzerns BKW fiel am Mittwoch auf 95,60 Franken und damit auf den tiefsten Stand seit Ende November 2020. Seit dem Zwölf-Jahres-Hoch, das Anfang Jahr erreicht wurde war, hat die Aktie fast 15 Prozent verloren. 

Der drittgrösste Schweizer Stromkonzern leidet unter sinkenden Grosshandelspreisen für Strom. Es bestenen zudem einige politische Risiken wie etwa das Fehlen eines Stromabkommens mit der EU. Auch lokalpolitisch steht die BKW wieder einmal im Fokus.

Der Kanton Bern ist mit einem Anteil von 52,5 Prozent Hauptaktionär. Nachdem eine Aufspaltung des Unternehmens vor einem Monat abgelehnt wurde, schlägt der Kanton nun vor, dass er einen Teil seiner Aktien verkaufen kann bis hin zu einer Sperrminorität von mindestens 34 Prozent.

Dies wurde vom Parlament allerdings im Jahr 2018 schon einmal abgelehnt. Kritiker monieren auch heute, dass die BKW sich mit einem Aktienverkauf aus der Verantwortung stehle, aber weiterhin vom Unternehmen profitiere.

Kursverlauf der BKW-Aktie in den letzten fünf Jahren (Quelle: cash.ch)

Wahrscheinlich lastet die politische Debatte momentan nicht dermassen stark auf dem Aktienkurs. Denn diese Implikationen sind bei der BKW nicht neu und werden auch nicht so schnell verschwinden.

Insofern dürfte die derzeitige Kursschwäche bei BKW auch nicht ausufern. Die Firma hat sich in den letzten Jahren unter der Leitung von CEO Suzanne Thoma gut diversifiziert. Mit dem stark ausgebauten Dienstleistungssegment konnte das Unternehmen in den letzten Jahren die Abhängigkeit von den volatilen Strompreisen verringern. 

Zudem sei BKW in den risikoarmen zukunftsweisenden Megatrends gut positioniert, schreibt Mirabaud. BKW könnte auch das Gewinnziel für 2021 schlagen. Die Analysten der Privatbank haben ein Kursziel von 128 Franken auf dem Titel. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund einem Drittel vom derzeitigen Niveau.

(cash)