Zm Wochenschluss hat der SMI mit 9724 Punkten ein neues Rekordhoch erreicht. Auch an anderen europäischen Aktienmärkten lief es sehr gut, und in den USA erreichte der Tech-Index Nasdaq 100 bei 7852 Punkten ebenfalls ein Allzeithoch. Bis auf weiteres sieht es an den Börsen auch gut aus.

"Wir gehen davon aus, dass sich in den kommenden Quartalen eine Stabilisierung des Wachstums einstellen wird, angeführt von den USA und China", sagt Esty Dwek, Chef-Anlagestratege beim Vermögensverwalter Natixis. Getragen werde der Aufschwung durch den Dienstleistungssektor und die Kauflaune der Konsumenten. Zusätzliche Unterstützung für die Börsen komme von den Konjunkturprogrammen der Regierung in Peking und der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed. 

Hoffnung schöpften Investoren ausserdem aus der geplanten neuen Runde bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Die Äusserungen zur Entwicklung der Verhandlungen seien ermutigend, so dass Anleger auf eine Lösung des Zollstreits setzten, sagt Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Der Konflikt zwischen den beiden weltweit grössten Volkswirtschaften hatte die Konjunktur in den vergangenen Monaten belastet.

Erneute Flut von Firmenzahlen

Ausgemachte Sache seien weitere Kursgewinne am Aktienmarkt allerdings nicht, warnt Natixis-Experte Dwek. "Eine anhaltende Rally braucht die fundamentale Unterstützung durch ordentliches Wachstum der Unternehmensgewinne." In den USA müsse aber erstmals seit zehn Quartalen mit schrumpfenden Überschüssen gerechnet werden, warnt Richard Turnill, Chef-Anlagestratege des weltgrössten Vermögensverwalters Blackrock. Das Hauptaugenmerk liege daher auf dem Umfang des Rückgangs und die Entwicklung der Gewinnmargen.

In der neuen Woche bekommen Anleger ausreichend Gelegenheit, Geschäftszahlen und Ausblicke von Unternehmen zu prüfen. Am Montag kommen aus dem SPI die 2018er-Zahlen des vielbeachteten Biotechunternehmens Santhera. Am Dienstag kommen Zahlen von Clariant, Logitech und die schwer in finanzielle Schieflage geratene Airopack wie auch Feintool, Straumann und Glencore. Nachdem am Mittwoch, 1. Mai, kein Börsenhandel stattfinden wird, kommt es am Donnerstag zur Vorlage der Zahlen von Geberit, Swisscom und Valiant. Am Freitag wartet Swiss Re mit dem Erstquartalsergebnis auf. 

Zinssitzung der Fed

In Deutschland kommen unter anderem die Swiss-Mutter Lufthansa (Dienstag) und der Autobauer Volkswagen (Donnerstag) mit Zahlen. Aus dem Ausland legen auch die Google-Mutter Alphabet (Montag), der iPhone-Macher Apple (Dienstag) sowie Berkshire Hathaway (Freitag) Zahlen vor. Letztere ist die Investmentfirma des Börsengurus Warren Buffett.

Auch zahlreiche Konjunkturdaten stehen auf dem Terminplan. Den Anfang machen die US-Konsumausgaben am Montag. Das Highlight sind aber die Beschäftigtenzahlen am Freitag. Er rechne mit dem Aufbau von 210'000 Stellen, sagt Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Einer Umfrage des Datenanbieters Refinitiv zufolge erwarten Experten im Schnitt ein Plus von 180'000.

Einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen liefern die Daten der privaten Arbeitsagentur am Mittwoch. Wenige Stunden später verkündet die US-Notenbank ihren Zinsentscheid. Mit einer Zinssenkung durch den Offenmarktausschuss der Federal Reserve wird nicht gerechnet, allerdings hat die Diskussion über einen solchen Schritt in den letzten Wochen an Fahrt aufgenommen. 

(Reuters/cash)