Es sei um die Weiterentwicklungen der bilateralen Beziehungen gegangen und die Positionen der beiden Länder zu aktuellen globalen Themen, teilte der Bundesrat im Anschluss mit. Ein nächster Schritt zur Vertiefung der Beziehungen sei mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur künftigen Zusammenarbeit getan worden.

Demokratische Tradition

Schon länger im Zentrum der bilateralen Zusammenarbeit der Schweiz mit Botswana steht der Gesundheitsbereich. Beide Länder wollen laut Bundesrat den globalen Gesundheitsschutz und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stärken. Auch der Austausch bei Kultur und Wirtschaft solle stärker vorangebracht werden.

Der Staatsbesuch von Mokgweetsi Eric Keabetswe Masisi, dessen Ehefrau Neo Jane Masisi und dessen Delegation war ein Gegenbesuch. Im vergangenen Februar hatte Bundespräsident Alain Berset mit einer Delegation die botswanische Hauptstadt Gabarone besucht.

Am Montagnachmittag traten Berset und Masisi in Bern vor die Medien. Botswana und die Schweiz hätten etwas Wichtiges gemeinsam, nämlich die demokratische Tradition, sagte Berset. Dass die Konferenz mit rund einer Viertelstunde Verspätung begonnen habe, liege daran, dass die wichtigen Gespräche länger gedauert hätten.

Gemeinsamkeiten strich auch Masisi heraus: Sein Land sei im Süden von Afrika das, was die Schweiz in Europa sei. Beide Staaten hätten gemeinsame Werte, beide seien der Demokratie verpflichtet, beide seien klein und ihre Wohlfahrt hänge von anderen ab. Beide Seiten hätten sich nun Freundschaft für immer versprochen.

Besuch an der Landsgemeinde

Der Montag war der letzte Tag des dreitägigen Staatsbesuches von Masisi. Am Sonntag hatte Botswanas Präsident zusammen mit Bundespräsident Alain Berset die Innerrhoder Landsgemeinde besucht und dort unter anderem die Wiederwahl von Ständerat Daniel Fässler (Mitte) miterlebt.

Angesprochen hat Masisi indes eine andere Erinnerung: Der ganze Kanton Appenzell Innerrhoden habe dort, auf dem Platz, über eine Steuererhöhung abgestimmt, berichtete er. "So etwas habe ich noch nie gesehen! Die Appenzeller sind sehr gute Leute."

In Botswana existieren nach EDI-Angaben mit Landsgemeinden vergleichbare Versammlungen. Bundespräsident Berset hatte im Februar in dem Land im Süden Afrikas einer dieser Kgotlas beigewohnt.

Berset und Masisi kamen auch auf den Besuch von Berset im Februar im Forschungszentrum Botswana Harvard AIDS Institute Partnership (BHP) zurück. Dort war die Omikron-Variante des Coronavirus entdeckt worden. Gerade die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig im Gesundheitswesen internationale Zusammenarbeit sei, sagte Berset.

Entschuldigung in Gabarone

Um zu lernen, müssten Erfahrungen geteilt werden. Das Labor in Gabarone habe damals wichtige Informationen mit der Welt geteilt, auf die falsch reagiert worden sei. "Ich bin auch nach Afrika gereist, um mich zu entschuldigen", sagte der Bundespräsident.

Botswana habe diese Entschuldigung akzeptiert, sagte Masisi. "Sie waren der Erste, der kam, und der bisher einzige." Berset habe den Forschenden im Labor zudem persönlich gratuliert. Als Folge der Entdeckung von Omikron galt für Reisende aus dem südlichen Afrika vom November 2021 bis Januar 2022 in der Schweiz eine Einreisesperre.

Abgeschlossen werden sollte der Staatsbesuch am Montagabend mit dem traditionellen Galadiner im "Bernerhof" in Bern.

(AWP)