Nach einer Studie chinesischer Wissenschaftler dürfte die Ansteckungswelle in den Millionenmetropolen wie Peking oder Shanghai ihren Höhepunkt bereits überschritten haben. Doch wird der massive Ausbruch bis Ende des Monats auch die Provinzen in Zentral- und Westchina sowie den ländlichen Raum erfassen, wie die Forscher warnten. Ihre Studie wurde im Wissenschaftsmagazin "Frontiers of Medicine" veröffentlicht.
Dauer und Ausmass des bevorstehenden Ausbruchs in den Provinzen und auf dem Lande könnte durch die extensiven Reisen zum Neujahrsfest am 22. Januar "dramatisch erweitert" werden, heisst es in der Mittwoch vorliegenden Studie. Zu dem wichtigsten chinesischen Familienfest reisen traditionell Zig-Millionen in ihre Heimatdörfer. Der neuen Infektionswelle in kleinen und mittelgrossen Städten und in ländlichen Gebieten wird mit Sorge begegnet, weil dort viele ältere Menschen leben und die medizinische Versorgung häufig unzureichend ist.
Knapp einen Monat nach dem Ende der fast drei Jahre verfolgten strikten Null-Covid-Strategie in China haben sich bereits einige Hundert Millionen Chinesen mit dem Virus infiziert. Der riesige Ausbruch soll den Erwartungen nach noch bis März oder April andauern. Genaue Zahlen liegen nicht vor, weil die Behörden aufgehört haben, epidemiologische Daten zu veröffentlichen.
Die Regierung in Peking hatte gegen Einreisebeschränkungen protestiert, die andere Länder - aus Sorge vor der Entstehung neuer Virus-Varianten - für Reisende aus der Volksrepublik verhängt haben. China selbst hatte bis zuletzt noch eine Woche strikte Hotel-Quarantäne bei der Ankunft verlangt und nur ganz wenige Visa vergeben. Auch nach der für Sonntag angekündigten Öffnung des Landes müssen weiter negative Tests für die Einreise nachgewiesen werden.
(AWP)
1 Kommentar
Das eigentliche Problem ist der intransparente Stil der chinesischen Regierung, hier muss maximal gegengesteuert werden. Anfangen sollte man mit PCR-Tests für die Einreisenden. Wenn das fruchtlos bleibt helfen vielleicht Impfnachweise und Quarantäne.