Auch indirekte Einfuhren sowie der Import von Schweinefleischprodukten würden untersagt, teilten Chinas Landwirtschaftsministerium und Zoll am Samstag mit. Eine Sprecherin des Bundeslandwirtschaftsministeriums bestätigte das Verbot und erklärte, man bleibe im Gespräch mit der chinesischen Regierung. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass ein in Brandenburg aufgefundenes totes Wildschwein mit dem Virus infiziert war. Es ist der erste bekannte Fall in Deutschland.

Deutsche Schweinefleisch-Exporte nach China und in andere Länder ausserhalb der EU waren bereits gestoppt worden, weil laut Agrarministerium dafür notwendige Zertifikate wegen des Schweinepest-Falls nicht mehr ausgestellt werden können.

Die deutschen Produzenten lieferten zuletzt rund 14 Prozent des von China importierten Schweinefleischs. Die deutschen Exporte belaufen sich jährlich auf rund eine Milliarden Euro und hatten sich in den ersten vier Monaten dieses Jahres verdoppelt. Die Bundesrepublik ist der drittgrösste Lieferant der Volksrepublik, die ihre Nachfrage nun verstärkt auf die USA, Spanien und Brasilien richten dürfte. China kann nach einer Epidemie der Schweinepest im eigenen Land den Bedarf nicht decken und ist weltweit der grösste Importeur von Schweinefleisch.

Die Afrikanische Schweinepest verläuft für die Tiere fast immer tödlich, stellt für den Menschen aber keine Gefahr dar. Ein Medikament dagegen oder einen Impfstoff gibt es nicht.

(Reuters)