Unverständnis äusserte auch das Pekinger Aussenministerium, das der Nato vorwarf, mit "zweierlei Mass" zu messen. Einerseits würden Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert, ihre Ausgaben für das Militär zu erhöhen. China würde aber bereits für Militärausgaben in Höhe von 1,3 Prozent des eigenen Bruttoinlandsprodukts kritisiert, sagte Aussenamtssprecher Zhao Lijian am Dienstag. China stelle für niemanden eine systemische Herausforderung dar. Man sei jedoch fest entschlossen, die eigene Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen zu wahren.

Bei ihrem Gipfel am Montag hatten die 30 Nato-Staaten unter anderem Sorge über Chinas schnelle atomare Aufrüstung, aber auch über koordinierte politische Aktionen Moskaus und Pekings geäussert. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach nach dem Gipfel von einem "neuen Kapitel" für das Bündnis. Die Allianz stehe geschlossen gegen Bedrohungen durch autoritäre Systeme wie in Russland und China und wolle gemeinsam "ihre Werte und Interessen verteidigen". Das gelte besonders in einer Zeit, "in der autoritäre Regime wie Russland und China die auf Regeln basierende internationale Ordnung herausfordern"./jpt/DP/mis

(AWP)