+++ Zum Coronavirus-Update vom 17. März geht es hier +++

18:00

Die EU-Kommission will einer Zeitung zufolge in EU-weiten Immunitätsausweisen neben einer Impfung auch eine überstandene Infektion festhalten. Die Kommission wolle einen entsprechenden Vorschlag am Mittwoch vorstellen, berichtet das "Handelsblatt" vorab unter Berufung auf einen der Zeitung vorliegenden Text. Eine überstandene Infektion solle mit einem positiven PCR-Test nachgewiesen werden, der mindestens 20 Tage alt ist. Auch frische negative Corona-Tests sollten gespeichert werden können.

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17:40

Der Virologe Alexander Kekule befürwortet den Astrazeneca-Impfstopp. Möglicherweise könnte es bei vielen Menschen "eine leichte Gerinnungsstörung" geben, bei der winzig kleine Blutgefässe verstopften, sagt er dem MDR laut redaktioneller Fassung. "Das wäre dann ein häufiges Ereignis, was man aber überhaupt nicht auf dem Radar hätte." Allein wegen der theoretischen Gefahr sei es derzeit "nicht vertretbar, dass man Leute weiter impft".

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16:30

Nach dem Stopp der Astrazeneca -Impfungen in Deutschland und anderen Ländern haben mehrere weitere EU-Staaten die Verabreichung des Mittels vorsorglich ausgesetzt. Schweden stoppte den Einsatz nun ebenso vorübergehend wie Portugal, Luxemburg und Lettland. Man pausiere den Gebrauch des Impfstoffs, bis die Untersuchung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zu vermuteten Nebenwirkungen des Mittels abgeschlossen sei, teilte die schwedische Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Ähnlich äusserten sich auch Behörden und Ministerien der anderen Länder.

Die ganze Meldung finden Sie hier.

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15:10

Impfstoff-Hersteller Moderna hat eine grosse Studie zur Wirkung seines Corona-Vakzins bei Babys und Kindern begonnen. In den nächsten Wochen soll das Mittel dafür 6750 Minderjährigen von sechs Monaten bis zwölf Jahren in den Vereinigten Staaten und Kanada injiziert werden, teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit. Dafür würden diesen in der sogenannten Phase 2/3-Studie zunächst zwei kleinere Dosen des bei Erwachsenen erfolgreich getesteten mRNA-Wirkstoffes im Abstand von 28 Tagen verabreicht.

Die Immunisierung von Minderjährigen wird als ein Schlüssel für das Erreichen einer Herdenimmunität in der Corona-Pandemie gesehen. Die Impfung von Kindern unter 16 Jahren ist mit den bislang in den Vereinigten Staaten zugelassenen Corona-Impfstoffen nicht erlaubt. Modernas Mittel ist ausschliesslich für Erwachsene ab 18 Jahren zugelassen - bislang wurden von diesem allein in den USA mehr als 50 Millionen Dosen verabreicht.

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15:05

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1'438 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'263. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'254, vor einer Woche bei 1'113.

  • "Die Fallzahlen steigen weiter und die Lage ist äusserst unsicher", kommentierte BAG-Krisenchef Patrick Mathys die Situation vor den Medien in Bern. Die Frage stelle sich, ob die Schweiz an der Schwelle zu einer dritten Welle stehe. Die Zahl der Todesfälle und Hospitalisationen nehme nicht mehr ab. Die tiefe Zahl Geimpfter bei den 50- bis 74-Jährigen könne zu neuen Belastungen des Gesundheitssystems führen.
  • Die Reproduktionszahl liege bei 1,13 und spiegle ebenfalls die steigenden Fallzahlen, sagte Mathys. Die Fallzahlen würden sich dabei in vier Wochen verdoppeln. In drei Kantonen sowie in Liechtenstein liege der R-Wert unter 1. Mittlerweile wurden über 17'000 Ansteckungen mit Virusmutationen in der Schweiz bestätigt.
  • Laut Mathys ist das vorherrschende, erstmals in Grossbritannien festgestellte Variante ansteckender und führt zu schwereren Verläufen. Das BAG hat diesen Zusammenhang so zum ersten Mal kommuniziert. 
  • Es bestehe bei den über 64-jährigen aber keine Übersterblichkeit mehr. Mathys stellte einmal mehr in Aussicht, dass im April mehr und im Mai deutlich mehr Impfdosen zur Verfügung stehen werden. Ob bis Juni alle Impfwilligen geimpft sein könnten, wollte Mathys nicht bestätigen.  

Des weitern richten sich die Augen auf die nun anlaufende Teststrategie des Bundes, für die eine Milliarde Franken veranschlagt sind. Fosca Gattoni, stellvertretende Leiterin der Sektion Heilmittelrecht beim BAG, äussert sich zur Teststrategie, die auf drei Säulen beruhe.

  • Erste Säule: Symptomatische Personen werden getestet
  • Zweite Säule: Massentests etwa in Schulen oder Altersheimen.
  • Dritte Säule: Präventive Tests bei Individualpersonen – Dies heisst also, Gratistests für alle

Präventives Testen lohnten sich, sagte Martin Bühler vom Krisenstab des Kantons Graubünden. Die Fallzahlen im Kanton hätten zumindest bisher stagniert. Bei einem Pilotversuch sei das Virus "aus dem Puschlav herausgetestet" worden.

Die Bündner sind Vorreiter bei Massentests, durch die Infizierte Personen frühzeitig erkannt werden sollen. Die Erfahrungen im Südostkanton haben Vorbildcharakter für die ganze Schweiz.

Die Medienkonferenz mit den Sachverständigen des Bundes: 

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14:45

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hält den Nutzen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca bis zum Abschluss der laufenden Untersuchungen für grösser als die Gefahren. Solange die Untersuchungen der EU-Behörde andauerten, sei man entschieden überzeugt, dass die Vorteile des Impfstoffs bei der Verhinderung von Covid-19 das Risiko überwögen, bekräftigte EMA-Chefin Emer Cooke am Dienstag. Am Donnerstag wolle die EMA eine Einschätzung zu möglichen Risiken und zur weiteren Verwendung abgeben.

Deutschland und andere EU-Staaten hatte die Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca zuletzt ausgesetzt. Hintergrund waren Berichte über Blutgerinnsel in zeitlichem Zusammenhang mit dem Impfprozess.

Cooke betonte nun, dass eine Situation wie diese nicht unerwartet sei. Wenn man Millionen Menschen impfe, sei es unausweichlich, dass man seltene oder ernsthafte Vorkommnisse von Erkrankungen habe, die nach der Impfung auftreten. Die EMA prüfe nun, ob dies tatsächlich eine Nebenwirkung sei oder Zufall. Es brauche dazu eine wissenschaftliche Bewertung. "Wir müssen die Fakten zuerst haben." Vorher könne man nicht zu einer Schlussfolgerung kommen.

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13:45

Bis und mit Sonntag sind in der Schweiz innert Wochenfrist 149'949 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag auf seiner Website veröffentlichte.

Pro Tag wurden damit durchschnittlich 21'421 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 4 Prozent. Insgesamt wurden bis Sonntag 1'101'753 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 394'926 Personen vollständig geimpft, das heisst 4,6 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 311'901 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.

Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 196'497 Impfdosen. Zudem sind noch 62'775 Impfdosen beim Bund gelagert.

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13:35

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 1'438 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Dies geht aus den heute Dienstag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.

Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 1'263. Gestern lag dieser Schnitt noch bei 1'254, vor einer Woche bei 1'113. Zudem wurden 85 neue Spitaleinweisungen und 19 neue Todesfälle gemeldet.

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12:20

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird um 14 Uhr an einer Medienkonferenz über die epidemiologishe Lage berichten. Teilenehmen werden unter anderem auch Rudolf Hauri von der kantonalen Ärzteschaft und Martin Bühler, Chef des kantonalen Führungsstabs von Graubünden. 

In der Schweiz steigen die Fallzahlen: Der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen lag am gestrigen Montag bei 1254. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 1'194, vor einer Woche bei 1'077. 

cash.ch wird die Medienkonferenz im Livestream übertragen.

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12:15

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich womöglich noch im Tagesverlauf zu dem in mehreren Ländern ausgesetzten Corona-Impfstoff von AstraZeneca äussern. Es sei davon auszugehen, dass das zuständige Beratungsgremium noch am Dienstag eine Erklärung abgeben werde, sagt WHO-Sprecher Christian Lindmeier.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wird nach Angaben der EU-Kommission um 14.00 Uhr (MEZ) eine Pressekonferenz abhalten. Derzeit untesucht sie die Sicherheit des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca.

 

 

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11:00

Russland beklagt, dass mutmasslich auf manche Länder Druck ausgeübt werde, den russischen Impfstoff Sputnik V nicht zu kaufen. Ein solches Vorgehen sei beispiellos, werde aber keinen Erfolg haben, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er war gefragt worden, was er von einem Bericht halte, wonach es so aussehe, dass die USA versucht hätten, Brasilien vom Kauf von Sputnik V abzuhalten. Russland sei dagegen, die Lage rund um die Impfstoffe zu politisieren, sagt Peskow.

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09:25

Die Kontroverse um den Impfstoff von AstraZeneca hält an. Nach anderen Ländern hatten am Montag unter anderem auch Deutschland, Frankreich und Italien die Impfungen mit AstraZeneca ausgesetzt, nachdem es Berichte über Fälle von sehr seltenen Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gegeben hatte. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft die Fälle, betonte aber, die Impfungen könnten fortgesetzt werden. In Grossbritannien, das unabhängig von der EU sein Impfprogramm organisiert, gehen die Impfungen weiter.

Die neusten Entwicklungen: 

  • Der britische Experimentalmediziner Peter Openshaw hat die Aussetzung von Impfungen mit AstraZeneca scharf verurteilt. "Ich denke, das ist ein Desaster für die Akzeptanz von Impfungen in Europa, die in einigen Ländern ohnehin schon auf wackeligem Boden steht", sagte der Forscher des Imperial College London am Dienstag der BBC. "Es ist sehr eindeutig, dass die Vorteile einer Impfung die mögliche Sorge vor dieser seltenen Art der Blutgerinnsel weit überwiegen", so Openshaw.
  • Der Stopp für den AstraZeneca-Impfstoff verzögert Experten zufolge die wirtschaftliche Erholung in Deutschland. "Die Entscheidung ist ein kurzfristiger Gamechanger, da dadurch nicht nur die Impfstrategie weiter verzögert wird, sondern auch weil es langfristig deutlich weniger Menschen geben wird, die AstraZeneca freiwillig nehmen werden", sagt ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski zu Reuters. "Damit wird es auch nach Ostern wohl keine Lockerungen geben." Im Gegenteil: Die dritte Corona-Welle scheine bereits anzurollen und damit neue Lockdown-Massnahmen. Es werde jetzt davon abhängen, wie viele andere Impfstoffe zugelassen und produziert werden können - und wie schnell. "Zusammengefasst: Mit der gestrigen Entscheidung verzögert sich der Konjunkturaufschwung wieder einmal, denn aktuell ist Konjunktur halt kaum etwas anderes als Impfstoff, Lockdown und Lockerungen", sagt Brzeski.
  • Der EU-Inselstaat Zypern setzt vorübergehend die Corona-Impfungen mit Mitteln des Herstellers AstraZeneca aus und will 50'000 Dosen des russischen Präparats Sputnik V kaufen. "Dies (den Kauf) werden wir machen, sobald die Impfstoffe aus Russland von den europäischen Gesundheitsbehörde genehmigt sind", sagte Regierungssprecher Kyriakos Koushios am Dienstag im Staatsrundfunk (RIK). 
  • Auch Luxemburg setzt vorübergehend die Corona-Impfungen mit dem Präparat des Herstellers AstraZeneca aus. Es handele sich um eine Vorsichtsmassnahme, bis die Analyse der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA vorliege, teilte das luxemburgische Gesundheitsministerium am Montagabend mit. 
  • Auch Schweden und Lettland setzen die Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca aus. Das teilen die jeweiligen Gesundheitsbehörden mit.

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09:20

Der Bund stellt eine Milliarde Franken für Massen-Coronatests zur Verfügung. Die breit angelegten Tests sollen vor allem über Firmen laufen.

Wie der "Blick" berichtet, machen aber nur wenig Unternehmen schon mit. Ein Argument der Unternehmen ist: Die Mitarbeiter würden ohnehin im Homeoffice arbeiten. 

Mehr zum Thema hier.

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07:15

In der Bretagne ist nach Angaben des französischen Gesundheitsministeriums eine neue Coronavirus-Variante entdeckt worden. Erste Analysen zeigten, dass die Mutation nicht ansteckender oder schwerwiegender sei als andere Varianten, heisst es in einer Mitteilung.

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06:50

Der Epidemiologe des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), Dirk Brockmann, sieht das Infektionsgeschehen in Deutschland wieder in einem exponentiellem Wachstum und hat die Lockdown-Lockerungen scharf kritisiert. Bei der Entwicklung der Fallzahlen und Inzidenzen gebe es derzeit im Wesentlichen einen Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, sagt der Experte vom Robert Koch-Institut in der ARD. "Wir sind genau in der Flanke der dritten Welle. Da gibt es gar nichts mehr zu diskutieren."

In diese Flanke herein sei gelockert worden und das habe dieses exponentielle Wachstum beschleunigt, das es bereits durch die neue britische Virusvariante B117 gegeben habe. Deutschland gehe nun "voll in das exponentielle Wachstum" rein. "Das ist total irrational gewesen, hier zu lockern. Das befeuert nur dieses exponentielle Wachstum."

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06:40

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldete am Montag für die Schweiz und Liechtenstein 3170 neue Corona-Virus-Infektionen für Freitag bis Sonntag. Damit setzt sich der Trend zu höheren Fallzahlen in der Schweiz fort: Letzte Woche meldete das BAG am Montag 2744 neue Corona-Virus-Infektionen, am vorletzten Montag waren es 2560 neue Ansteckungen.

Der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen liegt neu bei 1254. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 1'194, vor einer Woche bei 1'077. Zudem wurden 97 neue Spitaleinweisungen und 21 neue Todesfälle gemeldet.

Wie eine Übersicht von "20 Minuten" zeigt, ist die 14-Tage-Inzidenz in den Westschweizer Kantonen un dim Tessin höher als in der übrigen Schweiz. Am höchsten sind die Zahlen in Genf und im Waadtland.

Der R-Wert hingegen ist in Ost- und Zentralschweizer Kantonen höher. Den Spitzenwert erreicht derzeit Uri mit 1,4. Am tiefsten wird der Wert im Jura mit 0,77 gemessen. Der R-Wert kann allerdings schnell schwanken. Der R-Wert für die Schweiz und Liechtenstein liegt bei 1,11. Damit sind weiter steigende Fallzahlen zu erwarten

Höhere Zahlen, die sich nach Befürchtungen des Bundesrats zu einer dritten Welle ausweiten werden, zeichnen sich inmitten einer heftigen Diskussion um einen Abbau der Lockdown-Massnahmen ab. So haben am Montag Ostschweizer Kantone gefordert, dass Restaurants noch diesen Monat komplett wieder öffnen dürften. 

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06:30

Der Umgang mit dem Impfstoff von AstraZeneca variiert stark zwischen einzelnen Ländern. Eine Übersicht: 

  • Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat bisher keinen Zusammenhang zwischen Thrombose-Fällen und dem AstraZeneca -Impfstoff festgestellt. Die Prüfung der Fälle werde aber fortgesetzt, teilte die EMA am Montag in Amsterdam mit. Die Sicherheitsexperten der EMA sollten am Dienstag beraten. Für Donnerstag sei eine Sondersitzung des Sicherheitsausschusses anberaumt worden.
  • Auch Portugal setzt Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca zunächst aus. Die Direktorin der Gesundheitsbehörde DGS, Graca Freitas, erklärt vor der Presse, in ihrem Land habe es keinen bekannten Thrombose-Fall gegeben, wie er bei dem Impfstoff geprüft werde.
  • Weitere europäische Staaten setzen die Impfungen mit AstraZeneca aus. In Slowenien beruft sich die Nachrichtenagentur STA auf Gesundheitsminister Janez Poklukar, auf Zypern gibt das Gesundheitsministerium die Entscheidung bekannt.
  • Venezuela wird dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca zunächst nicht die Notfallgenehmigung erteilen. Vizepräsidentin Delcy Rodriguez begründet den Schritt mit den "Auswirkungen auf Patienten".
  • Im Gegensatz zu anderen EU-Staaten hält Österreich mehreren Medienberichten zufolge an Impfungen mit AstraZeneca fest. Das nationale Impfgremium habe am Abend eine entsprechende vorläufige Empfehlung ausgesprochen, heisst es.
  • Australien setzt seine Impfkampagne mit dem AstraZeneca-Vakzin trotz Bedenken über mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen in Europa fort. "Während die Europäische Arzneimittelbehörde diese Ereignisse untersucht, hat sie ihre Ansicht bekräftigt, dass der Impfstoff von AstraZeneca erfolgreich vor Covid-19 schützt und weiterhin in der Impfkampagne verwendet werden sollte", sagt der Oberste Gesundheitsbeamte Paul Kelly.
  • Der thailändische Ministerpräsident Prayuth Chan-ocha lässt sich mit dem Vakzin des Herstellers AstraZeneca impfen. Es ist die erste Impfung in dem südostasiatischen Land, nachdem die Einführung des Vakzins wegen Sicherheitsbedenken vorübergehend auf Eis gelegt worden war. Die Impfkampagne könne mit dem Stoff von AstraZeneca fortgesetzt werden, da es in vielen Ländern keine Probleme mit Blutgerinnseln gäbe, erklärt der thailändische Gesundheitsminister.
  • Mexiko hat die USA nach Regierungsangaben um eine Lieferung von AstraZeneca-Impfstoff gebeten. Dies sagte die für multilaterale Fragen zuständige Staatssekretärin im mexikanischen Aussenministerium, Martha Delgado, Reuters in einem Interview Ende vergangene Woche. Da der Impfstoff in Mexiko bereits zugelassen sei, aber noch nicht in den USA, könne die Regierung in Washington zunächst einen Teil ihrer Vorräte abgeben. Aus US-Kreisen verlautete, entsprechenden Bitten seien bislang nicht stattgegeben worden. Der Direktor der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH), Francis Collins, sagte Reuters am Montag, mit der AstraZeneca-Zulassung werde in einem Monat gerechnet.
  • Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery zieht den vorläufigen Stopp für Impfungen mit AstraZeneca in Zweifel und fürchtet einen Image-Schaden für das Vakzin. "Dass Menschen Thrombosen und Lungenembolien bekommen, muss nicht unbedingt etwas mit der Impfung zu tun haben", sagt Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag) laut Vorabbericht. Die internationalen Studien, die ihm bekannt seien, besagten, dass die Thrombose-Häufigkeit in der Placebo-Gruppe und in der Gruppe mit dem Impfstoff etwa gleich gewesen sei. "Unter dem Strich ist es leider so, dass dieser eigentlich gute und wirksame Impfstoff durch den Wirbel und die Impf-Aussetzung in vielen Ländern nicht gerade eine höhere Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnt." Trotzdem sei es richtig, dass die nationalen Behörden die Verdachtsfälle auf schwere Nebenwirkungen prüfen.

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23:25

Weltweit haben sich über 120,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. An oder mit dem Virus gestorben sind mehr als 2,78 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Am stärksten betroffen sind die USA mit über 29,47 Millionen Infektionen und 534'705 Toten.

Beim Klick auf die Grafik erscheint die Übersicht zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung der Johns Hopkins University.

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22:45

Oslo verhängt angesichts steigender Fallzahlen die strengsten Beschränkungen seit dem Beginn der Pandemie, wie der Regierende Bürgermeister Raymond Johansen bekanntgibt. Die Reproduktionszahl in Norwegens Hauptstadt sei inzwischen auf 1,5 gestiegen, sagt Johansen. "Es gibt keinen Zweifel, dass wir jetzt von einer dritten Welle erfasst werden." Unter anderem werden die Schulen für ältere Kinder geschlossen.

(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)