Zum Coronavirus-Ticker vom Dienstag, den 15. Februar 2022, geht es hier.
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18:00
In der Türkei wird Muzaffer Kayasan seit 14 Monaten ununterbrochen positiv gestestet. Der 56-jährige Leukämie-Patient habe die bislang längste bekannte Covid-Infektion der Türkei, sagen Ärzte. Der Grund dafür liege möglicherweise an seinem geschwächten Immunsystem. Wegen der andauernden Infektion kann Kayasan gemäß den türkischen Impfregeln keine Impfung erhalten. Daten der Leukämie-Gesellschaft Leukemia & Lymphoma Society zeigen, dass ein Viertel der Erkrankten selbst nach zwei Dosen einer Impfung keine nachweislichen Antikörper produzieren.
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Maskenpflicht soll bleiben: Massnahmen-Befürworter fordern FFP2-Empfehlung https://t.co/dJWUhovik5
— Blick (@Blickch) February 14, 2022
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16:50
Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau will einem Medienbericht zufolge Sonderbefugnisse in Kraft setzen, um den Protesten gegen Corona-Schutzmassnahmen Herr zu werden. Trudeau habe dabei jedoch keine Pläne, das Militär einzusetzen, berichtete CBC News am Montag ohne Angabe von Quellen.
Es wäre das zweite Mal, dass der Emergencies Act in Friedenszeiten aktiviert wird. Das Gesetz erlaubt der Regierung in Ottawa, sich über die Provinzen hinwegzusetzen und zeitlich begrenzte Massnahmen zum Schutze der Sicherheit anzuordnen. Im Rahmen der Proteste war unter anderem die wichtigste Handelsbrücke zwischen Kanada und den USA versperrt worden. Die kanadische Polizei löste die Blockade am Sonntag auf. Das Stadtzentrum von Ottawa wird dagegen seit etwa drei Wochen blockiert.
Prime Minister Justin Trudeau is calling the premiers this morning and holding a rare Monday caucus meeting as the convoy protest in Ottawa stretches into its third week. https://t.co/yFw9Hj1DhD
— CBC News (@CBCNews) February 14, 2022
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16:10
Der deutsche Finanzminister Christian Lindner will die Corona-Hilfen für Unternehmen trotz baldiger Lockerungsschritte noch etwas ausdehnen. Im Einzelhandel und der Gastronomie seien schneller Lockerungen spürbar, sagte der FDP-Vorsitzende am Montag in Berlin. Dort könne die 2G-Regel - Zugang also nur für Geimpfte und Genesene - wegfallen und schneller Normalität mit sich bringen.
In anderen Bereichen - etwa bei Grossveranstaltungen, Kultur-Events oder Messen - brauche es dagegen einen zeitlichen Vorlauf. "Sie müssen geplant, organisiert, beworben, verkauft, durchgeführt werden." Die Umsätze kämen dann erst nach einiger Zeit. Deswegen sei es sinnvoll, die Corona-Hilfen noch etwas auszudehnen. "Klar ist aber, dass sie an ein Ende kommen müssen."
Es wird erwartet, dass bei den Beratungen von Bund und Ländern am Mittwoch die Corona-Hilfen nochmal um drei Monate bis Ende Juni verlängert werden. Entsprechende Signale gab es zuletzt bereits von beiden Seiten.
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15:10
Die Future Health Pharma GmbH hat bei Swissmedic ein Zulassungsgesuch für den Corona-Impfstoffkandidaten Nuvaxovid von Novavax eingereicht. Er handelt sich um den ersten Proteinimpfstoff, für den in der Schweiz eine Zulassung beantragt wurde, wie Swissmedic am Montag mitteilte.
Novavax, der Hersteller des Impfstoffes, hat allerdings in der Schweiz keine Niederlassung und verfügt deshalb über keine Betriebsbewilligung. Das Zulassungsgesuch wurde daher durch die Future Health eingereicht. Diese werde nach der Zulassung des Präparats als Zulassungsinhaberin auftreten, schreibt Swissmedic.
Beim Impfstoff von Novavax handelt es sich um ein Mittel, bei dem eine seit langem etablierte Technologie auf Protein-Basis zum Einsatz kommt. Anders als bei den Impfstoffen von Moderna und Pfizer, wo die mRNA-Technologie verwendet wird.
Die rekombinante Proteintechnologie wird seit Mitte der 1980er in Impfstoffen eingesetzt. Erfahrungen mit Protein-Impfstoffen gibt es bereits seit längerem, etwa beim Einsatz gegen Grippe oder Hepatitis B. Nun besteht die Hoffnung, dass die Nutzung dieser bewährten Technologie mehr Skeptiker zur Impfung bewegen kann.
Die Europäische Arzeneimittelbehörde EMA hat den Impfstoff bereits zugelassen. Bisher hat Swissmedic in der Schweiz die Impfstoffe von Biontech/Pfizer (Comirnaty), Moderna (Spikevax) und Johnson & Johnson (COVID-19 Vaccine Janssen) zugelassen.
Erster Corona-Proteinimpfstoff: Novavax reicht Zulassung bei Swissmedic ein https://t.co/2qQcCrpxXh
— Blick (@Blickch) February 14, 2022
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14:00
Aktuell sind 68,63 Prozent der Schweizer Bevölkerung komplett geimpft. 40,87 Prozent haben bereits eine Auffrischimpfung erhalten. Dies geht aus den Angaben hervor, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) - Stand heute Montag - auf seiner Website veröffentlicht hat.
Vom 7. Februar bis 13. Februar sind in der Schweiz insgesamt 65'859 Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen gegen Covid-19 registriert worden.
Bei den über 65-Jährigen beträgt die Impfquote 90,75 Prozent, zudem wurden 75,39 Prozent eine Boosterimpfung verabreicht. Bei den 16- bis 64-Jährigen liegt der Anteil der komplett geimpften Personen bei 76,18 Prozent, geboostert wurden 40,63 Prozent. In der Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen sind 43,84 Prozent komplett geimpft.
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13:35
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden 48'969 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb von 72 Stunden registriert. Dies geht aus den heute Montag veröffentlichten Angaben auf der Webseite des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.
Damit liegt der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 21'917. Am Freitag lag dieser Schnitt noch bei 24'724, vor einer Woche bei 30'380. Zudem wurden 175 neue Spitaleinweisungen und 36 neue Todesfälle gemeldet. Bislang sind 68,63 Prozent der Schweizer Bevölkerung vollständig geimpft.
#CoronaInfoCH Stand: 14.02.
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) February 14, 2022
175 Hospitalisationen mehr als am Freitag, 1122 Hospitalisationen in den letzten 14 Tagen. Auslastung der IS: 71,3%
48 969 laborbestätigte Fälle mehr als am Freitag. Reproduktionszahl Re (04.02.2022): 0,82https://t.co/vMBPcGwAPO pic.twitter.com/85xPF87bJC
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13:15
Die wichtigste Handelsbrücke zwischen Kanada und den USA ist nach einer sechstägige Blockade wieder befahrbar. Die kanadische Polizei löste den Protest von Gegnern der Corona-Schutzmassnahmen auf der Ambassador Bridge am Sonntag (Ortszeit) auf. 20 bis 30 Menschen seien festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher im kanadischen Windsor. Aufatmen können damit nicht zuletzt die grossen Autokonzerne auf der anderen Flussseite im US-amerikanischen Detroit. Die Blockade hatte zu Engpässen bei der Materialzulieferung geführt, Ford, General Motors und Toyota mussten ihre Produktion drosseln.
Über die Brücke werden täglich Frachtgüter im Wert von etwa 360 Millionen Dollar zwischen den USA und Kanada transportiert. Das entspricht einem Viertel des gesamten Warenverkehrswerts der beiden Nachbarn. Die Blockade war Teil der seit Wochen anhaltenden Widerstandsaktionen in Kanada gegen Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie, darunter Impfvorschriften für Lkw-Fahrer. Zentrum der Proteste ist Ottawa, wo Trucker trotz zunehmenden Unmuts der Bewohner seit bald drei Wochen das Stadtzentrum blockieren. Nach und nach schlossen sich den sogenannten Freiheitskonvois aber auch Gegner von Klimaschutzmassnahmen und anderen umstrittenen Themen an.
Nachahmer fanden sich inzwischen auch in Europa. In Paris ging die Polizei am Wochenende gegen Demonstranten vor, die trotz eines Verbots und Zufahrtskontrollen mit Fahrzeugkonvois ins Zentrum der Hauptstadt gelangt waren.
Canada police response to protests in spotlight after key bridge to U.S. cleared https://t.co/a1luvfTsOH pic.twitter.com/8pocubDlAg
— Reuters (@Reuters) February 14, 2022
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12:30
Schwedens Gesundheitsbehörde empfiehlt Menschen ab 80 Jahren eine zweite Auffrischungsimpfung, also eine vierte Impfung insgesamt, um einer nachlassenden Immunität entgegenzuwirken. Die Empfehlung gilt auch für Bewohner von Pflegeheimen oder älteren Menschen, die zu Hause betreut werden. Die Auffrischungsimpfung soll frühestens vier Monate nach dem ersten Booster erfolgen, und zwar entweder mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer oder dem von Moderna. "Eine Booster-Dosis verstärkt den Schutz. Daher glauben wir, dass Menschen ab 80 Jahren von einer zweiten Auffrischungsdosis profitieren werden", sagt Chefepidemiologe Anders Tegnell.
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10:30
Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am Mittwoch macht sich der deutsche Bundesfinanzminister Christian Lindner für weitgehende Öffnungsschritte stark. "Das Gesundheitswesen bewältigt die Omikron-Welle, eine strukturelle Überlastung droht dadurch nicht", sagt der FDP-Chef dem "Handelsblatt". "Deshalb sind breitflächige Eingriffe in unsere Freiheit nicht mehr verhältnismässig." In den Bereichen Bildung, Handel, Gastronomie, Kultur, Sport und in den Betrieben müsse man "einen spürbaren Schritt Richtung Normalität" gehen. Die 2G-Regeln sollten "sofort aufgehoben" und durch das Tragen von FFP2-Masken ersetzt werden. Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene sollten entfallen. Draussen sollte es keine Personenbeschränkungen mehr geben. "Wir müssen den Prozess jetzt einleiten und Stufe für Stufe das Leben normalisieren", so Lindner.
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09:20
Sieben zivilgesellschaftliche Organisationen wünschen, dass der Bundesrat an der Maskenpflicht in Innenräumen, im Detailhandel und im ÖV festhält. Für Gesundheitseinrichtungen sollte es sogar eine FFP2-Empfehlung geben.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.
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New Zealand's Ardern labels anti-vaccine mandate protests 'imported' as crowds defy calls to leave https://t.co/pk9LIfgJOX pic.twitter.com/YXXa2mMYd8
— Reuters (@Reuters) February 14, 2022
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06:50
Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht einem Zeitungsbericht zufolge von einer neuen Corona-Welle im Herbst aus. "Die Endemie ist noch nicht erreicht - wir befinden uns in einer Übergangsphase", berichtet die Zeitung "Welt" unter Berufung auf eine interne Lageeinschätzung des Instituts. Mit einer neuen Corona-Welle im Herbst sei "fest zu rechnen".
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06:00
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden am Freitag 22'221 neue Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages registriert. Damit lag der 7-Tages-Durchschnitt der bestätigten Infektionen neu bei 24'724. Am Donnerstag hatte dieser Schnitt noch bei 26'319 gelegen, in der Woche zuvor bei 33'356. Zudem wurden 137 neue Spitaleinweisungen und 18 neue Todesfälle gemeldet.
Am gleichen Tag vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 33'386 bestätigte Neuinfektionen, 167 Spitaleintritte und 18 Todesfälle erhalten.
Voraussichtlich um 13.30 Uhr wird das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Fallzahlen vom Wochenende präsentieren. Zuletzt konnte dieser Termin allerdings nicht immer eingehalten werden.
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03.45
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 76'465 Positiv-Tests binnen 24 Stunden für Deutschland. Das sind 18'802 Fälle weniger als am Montag vor einer Woche, als 95'267 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1459,8 von 1466,5 am Vortag. 42 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 119.977. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 12,42 Millionen Corona-Tests positiv aus.
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Hong Kong leader says fifth COVID wave has 'overwhelmed' city's capacity https://t.co/58vZk2841q pic.twitter.com/qkvSG9WqzJ
— Reuters (@Reuters) February 14, 2022
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02:00
Das Bundesamt für Gesundheit warnte diese Woche vor einem düsteren Szenario: Jeder fünfte Corona-Erkrankte könnte an langanhaltenden Folgesymptomen leiden. Die KrankentaggeldVersicherungen zweifeln jedoch laut einem Bericht in der "NZZ am Sonntag" an der hohen Zahl an Long-Covid-Betroffenen. Die Versicherer vermuten, dass die Pandemie bei manchen Erkrankten bereits bestehende psychische Probleme verstärkt hat. Krankentaggeld erhält indes nur, wer nicht schon vor der Corona-Infektion krank war. Michael Schlunegger, Präsident des Altea Long Covid Network, kritisiert die Haltung der Versicherer. "Wir beobachten oft, dass Betroffene in Richtung einer rein psychischen Erkrankung abgeschoben werden", sagte Schlunegger. Er fordert klare Kriterien, wie Long-Covid-Symptome einzuordnen seien.
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Beim Klick auf die Grafik erscheint der Covid-19 Vaccination Tacker von Reuters, der die Impfquoten weltweit dokumentiert.
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21:00
Die Corona-Pandemie hinterlässt in der Schweizer Politik ihre Spuren. Davon ist der Politologe Lukas Golder vom Forschungsinstitut gfs.Bern überzeugt. In einem Interview mit dem "SonntagsBlick" sagte Golder, die Pandemie habe zu einer Politisierung geführt, wie es sie in der Schweiz seit der Einführung des Frauenstimmrechts noch nie gegeben habe. Er erwartet, dass durch die höhere Stimmbeteiligung von behördenkritischen Bürgern die Erfolgschancen für Referenden weiter zunehmen werden. Dadurch stiegen die Chancen für politische Blockaden. Derzeit hätten Referenden eine Erfolgsquote von 35 Prozent. Soziale Medien wie Youtube und Telegram hätten in der Kommunikation mittlerweile einen hohen Stellenwert. Poltische Lager lebten häufig in unterschiedlichen Medienwelten.
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20:10
Die Party- und Ausgehe-Stimmung in der Schweiz steigt nach Monaten der Pandemie wieder spürbar an. Restaurants und Bars füllen sich - vor allem am Wochenende. Das spüren die Beizen vor allem in den Städten. Die Umsätze liegen bereits wieder über dem Stand zur gleichen Zeit vor zwei Jahren. Nur unter der Woche halten sich die Schweizerinnen und Schweizer noch an die Home-Office-Empfehlung und essen daheim. "Unter der Woche herrscht die Pandemie. Am Wochenende macht sie Pause", sagt der St. Galler Wirtschaftsprofessor Matthias Fengler. Er hat im Auftrag der "SonntagsZeitung" Echzeitdaten zum Konsumverhalten der Bevölkerung ausgewertet. Den Gastrobetrieben aus den Vorstädten fehlen von Montag bis Freitag noch die Berufsleute.
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Viel tiefere Zahlen als befürchtet – Turbo-Öffnung soll schon am Mittwoch besiegelt werden: Taskforce räumt Omikron- Fehlprognose ein https://t.co/tkusCcl3cx
— Blick (@Blickch) February 13, 2022
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17:15
Mit der erwarteten Aufhebung der Anti-Covid-19-Massnahmen in der Schweiz werden sich Tausende von Arbeitnehmern neu orientieren müssen, warnt "Le Matin Dimanche". Allein in den Westschweizer Kantonen sind mehr als 1200 Personen mit der Bewältigung der Corona-Pandemie beschäftigt. Dazu gehören unter anderem die Fallverfolgung, die Hotlines und die Impflogistik. Diese Angestellten geniessen nicht den üblichen Schutz für Angestellte des öffentlichen Dienstes. Die meisten von ihnen sind befristet oder stundenweise angestellt und ihre Verträge werden einfach nicht verlängert. Dies war von Anfang an so vorgesehen, betont Sonia Arnal, Mediensprecherin des Waadtländer Gesundheitsdepartements. Für die Gewerkschaften ist das jedoch nicht genug.
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16:00
Die in Österreich gerade in Kraft getretene allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus könnte bald schon wieder ausgesetzt werden. Wenn sich ein Expertenrat dafür ausspreche, werde man sich daran halten, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nach einem Bericht der Zeitung "Krone" vom Sonntag in einem Interview.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.
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11:00
Vietnam hebt ab dem 15. Februar alle Einschränkungen beim internationalen Flugverkehr auf. Die Zahl der Flüge solle wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie liegen, berichtet die staatliche Zeitung Tuoi Tre unter Berufung auf den Vizechef der Luftfahrtbehörde Dinh Viet Son.
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Beim Blick auf die Grafik erscheint die Übersicht von der Johns-Hopkins-Universität zur weltweiten Fallzahlen-Entwicklung.
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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)